Film - Kultur - Theater
von Januar bis Mai 2001
Musik-Forum
im LeineBlick


www.getgo.de
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Horster Harlekin: Only 4 you - Schälmessers Beziehungskabarett
Erzählfiguren
Zweite Musikmatinee Reihe startet im Juni
Traffic - Macht des Kartells
CineStar: Tanz, Sarah, tanz!
CineStar: Ey Mann- Wo is´mein Auto - Neues aus der Fun Szene
CineStar: Thirteen Days - Nahe am dritten Weltkrieg
Kerim Pamuk: Comedy über Mann und Mäuschen
Besuch im CineStar: Die Herrin der Rollen
CineStar: Forrester – Gefunden
Zweites Sonntagskonzert Garbsener Musikschüler
CineStar: Hoffnung vom Roten Planeten
Horster Harlekin: Wortakrobatik, Klavier und skurrile Tänze
Hannibal: Mmh, lecker ... denkste!
Musikschule Garbsen on tour
Horster Harlekin: Jo van Nelson Chansons & Entertainment „Und Tschüss!“
Emergenza Rock Festival: 2. Platz für Garbsener Refake!
Aphrodi Sia K. - Fallstudien zum Thema Erotik
Archiv
 
 


Horster Harlekin
Only 4 You - Schälmessers Beziehungskabarett
- von Merle Schütte -

Schälmesser (im bürgerlichen Leben auch bekannt als Jörn Bendisch) sitzt am Tisch und - aber halt! Am besten immer der Reihe nach: Schälmessers Geschichte beginnt mit seiner ersten RICHTIGEN Freundin; Dörte. Die war Fleischereifachverkäuferinschülerin, hatte eine Figur wie eine ungedopte chinesische Langstreckenschwimmerin und verließ ihn schließlich ihrer persönlichen Freiheit willen. Die nachfolgende ungehemmte Trauerphase wurde erst durch Anke unterbrochen. Anke war völlig anders als Dörte, sie reiste gerne (insbesondere nach Italien, weil selbiges sie an einen riesigen Phallus erinnerte), war aber ansonsten noch verkrampfter als Schälmesser selbst, was zur Folge hatte, dass die Kommunikation mittels kleiner Zettel ablief. Letztendlich suchte auch Anke das Weite - um ihrer persönlichen Freiheit willen.

Einige Zeit später kam Nadine, völlig anders als Dörte und Anke zusammen, mit einer Figur ("Serpentinenkurven!"), die Gedanken an den letzten Österreichurlaub weckte und einem Inneren (Nadine interessierte sich u.a. lebhaft für Panzer), welches mit ihrer äußeren Erscheinung überhaupt nicht zu vereinbaren war. Irgendwann verließ Schälmesser sie - um seiner persönlichen Freiheit willen. Seine Leidensodysee war damit aber noch lange nicht beendet, denn jetzt hatte er wieder unter den heimtückischen Erscheinungen des Single- Daseins zu leiden, wie z.B. den hämischen Packungsaufschriften "Für 2 Personen" im Supermarkt oder den Schwierigkeiten des unauffälligen Porno- Ausleihens in der Videothek. Auch Schälmessers Versuch, via Kontaktanzeige eine neue Partnerin zu finden, blieb ohne Erfolg, die einzige positive Antwort stammte von einer Selbsthilfegruppe, der sich der inzwischen schon mit Zimmerpflanze Chuckie redende Schälmesser prompt anschloss. Doch auch dieses Vorhaben war nicht von Erfolg gekrönt, denn nach einigen Monaten hatten die fünf anderen Teilnehmer (u.a. ein schwuler Matscho,der unbedingt heterosexuell werden möchte, Italiener Alessandro und Mette, die Schälmesser an Wasser erinnerte, "durchsichtig und geschmackslos") alle einen neuen Partner gefunden - nur er selbst nicht, 

was zu einem Verzweiflungsanruf bei Nicole, einer alten Bekannten, führte, die ihn sogleich zu ihrer Abschiedsfeier (Nicole zieht nach Bayern, um dort Medien "am liebsten Fernseher" zu studieren) einlud. Dort begegnet Schälmesser endlich der Richtigen: DD! Aber auch diese Beziehung lief nicht so wie erhofft, da die beiden trotz halbwegs erfolgreicher Annäherungsversuche nicht über das tägliche Telephonierstadium hinauskamen. Was tun? Schälmesser suchte Rat bei den Ex-Selbsthilfegruppenmitgliedern, bzw. deren Neueroberungen - und traf dort ausgerechnet auf seine Verflossenen, welche ihm zwar bereitwillig Ratschläge gaben, die sich jedoch, auf die Praxis angewandt - als absolute Querschläger entpuppen. So sitzt Schälmesser nun zu Tode betrübt in seinen Zimmer, als zur allgemeinen Verwunderung Pflanze Chuckie, die das ewige Herumgejammere leid ist, das Schweigen bricht und ihm einen erfolgsversprechenden Rat gibt.

Unser Held verlässt daraufhin die Wohnung, und ob Chuckies Rat funktioniert hat, bleibt ungeklärt...

Jörn Bendisch gelingt es in seinem per Zufall entstandenen und auf einem Fünkchen Wahrheit basierenden, rund 90 Minuten währenden Programm, die Zuschauer des bis auf den letzten Platz gefüllten Horster Harlekins bestens zu unterhalten und das Liebesleben treffend zu parodieren. Durch den Einbezug des Publikums (zwei Damen mussten als DD hinhalten) wird Schälmesser zu einem Freund, dem man für seine Zukunft (mit DD) nur alles Gute wünschen kann. Und trotzdem, wäre schön, wenn er wiederkäme - denn Schälmesser leidet doch am schönsten...
 

Vorgestellt:
Erzählfiguren

In dieser kleinen Serie möchte der LeineBlick seine Leser auf einige nicht ganz alltägliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Beschäftigungen einzelenr Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt aufmerksam machen. 
Bitte unterstützen Sie uns in diesem Vorhaben durch entsprechende Artikel, Bilder und Hinweise.
Natürlich ist es am schönsten, wenn Sie selbst zu Wort kommen. Den Anfang macht Beate Badel mit den Erzähl-Figuren:
Seit mehr als 13 Jahre beschäftige ich mich intensiv mit dem Einsatz und der Herstellung von Erzählfiguren.

Initiiert durch die Schweizer Designerin Doris Egli, eignen sich die Figuren hervorragend für das Erzählen von Märchen, Sagen und biblischen Geschichten.
Sie sind ca. 30 cm groß, biegsam und bewußt einfach gekleidet, damit man sie mit wenigen Handgriffen verwandeln kann.

Aufbau der Figuren:
Der Kopf besteht aus Hartschaumstoff, der zugeschnitten, modelliert und mit hautähnlichem Stoff (Duvetine) überzogen wird.
Der Körper aus gedrahtetem Sisal wird wattiert. Die Bleifüße gewähren Standfestigkeit, und die Haare aus Fell geben den Figuren ihr apartes Aussehen.
Die Kleidung ist semitisch (orientalisch), alteuropäisch (im Sinne alter Krippenfiguren) oder zeitgenössisch westlich. Accessoires und Tiere vervollkommnen die gestellten Szenen.

Ich biete Kurse für die eigene Figurenherstellung an, arbeite Figuren auf Bestellung und lasse Geschichten erlebbar werden in Gottesdiensten und Betrachtungen. 

Gemeinsam mit meinem Mann entstehen aus Figurenszenen Fotos, die wir für Grußkarten an unsere Freunde und andere Zwecke einsetzen.

Viele dieser Fotos und Karten sind auf unserer privaten Homepage zu sehen, www.badel.de.
Wir freuen uns über Fragen, Feedback und Interesse an den Erzählfiguren.

tanzende Frau
zurüc
Stadt Garbsen:
Zweite Musikmatinee Reihe startet im Juni
Garbsen (stp), 6.4.2001 -. Am 17. Juni geht es wieder los: An sieben Sonntagen in Folge, immer von 11 bis 14 Uhr,  können sich die Freunde guter Live Musik auf Rhythm & Blues am Rathaus freuen. Die Veranstalter haben ein interessantes Programm zusammengestellt, bei dem jeder auf seine Kosten kommt:

Auftakt ist am 17. Juni mit Jackpot aus Dresden, acht Musiker, die Soul- und Bluesrock spielen
und mit ihrer Musik und Show gute Laune verbreiten. Präsentiert wird die Band von der
Kreissparkasse Hannover.

Am 24. Juni  kommt mit den Bluebyrds der Blues aus dem Ruhrpott. Chris Kramer und seine Mannen bieten solide Gitarrenarbeit und schier unglaubliche Mundharmonikatöne. Die Stadtwerke Garbsen präsentieren diese innovative, phantasievolle Bluesband.

Ganz im Zeichen der Bluesbrothers steht der 1. Juli mit Blues und Soul von 65 Cadillac aus
Soltau, deren fetzige Bühnenshow Bombenstimmung erwarten lässt. Präsentiert wird die Band von den Firmen Pfeiffer Dienstleistungen und Optiker Schade.

Bei Tommy Schnellers Extravaganza steht am 8. Juli das Saxophon absolut im Vordergrund. Fünf Vollblutmusiker spielen professionellen Rhythm & Blues - Musik, bei der man automatisch in Bewegung kommt. Wulfs Bücherbörse präsentiert die Band.

Karosseriebaumeister Sauer und das Ingenieurbüro Dr. Burmester präsentieren am 15. Juli mit Tommy Harries & Seventh Son 4 Musiker, für die der Blues die Musik ihres Herzens und ein Ausdruck ihrer Lebenserfahrung ist.

Etwas rockiger wird es am 22. Juli mit Martina Maschke und Ihrer Gruppe ITS M.E. aus Hannover, präsentiert von Hannovers Telefon Partner GmbH.

Den Abschluss der Musik Matinee Garbsen bildet in diesem Jahr am 29. Juli die Rocklady aus Hamburg, Jutta Weinhold und Band. Bekannt für ihren kraftvollen Rock begeisterte sie bereits im vergangenen Jahr das Garbsener Publikum. Präsentiert wird die Band von der Firma Fessel GmbH.

Wie im vergangenen Jahr werden die Musikmatinee Veranstaltungen von Garbsener Unternehmen gesponsert. Das Kultur- und Sportamt der Stadt Garbsen übernimmt die organisatorische Abwicklung. 

Sollte das Wetter eine Open Air Veranstaltung einmal nicht zulassen, spielt die Band in der
Rathaushalle. Der Eintritt ist frei; für Essen und Getränke sorgt das Team vom Big Ben. 

Eine Zusammenfassung der Termine finden Sie auch in unserem Veranstaltungskalender


 


Seit dem 5.4. in den Kinos
Traffic - Macht des Kartells
- von Oliver Christoph -

Der mexikanische Grenzpolizist Javier Rodriguez (Benicio Del Toro) wirkt als Drogenfahnder in Tijuana an der Grenze zu den USA: Ernüchtert von der Wirkungslosigkeit seines Amtes, lässt Javier sich mit dem genauso skrupellosen wie undurchsichtigen General Salazar auf ein brenzliges Spiel mit dem Feuer ein...
Gleichzeitig wird in Washington der Supreme- Court- Richter Wakefield, dargestellt von Michael Douglas, zum neuen obersten Drogenfahnder der USA auserkoren. Unnachgiebig und entschieden will Wakefield den Kampf gegen die Drogen führen. Er weiß jedoch nicht, dass ausgerechnet seine eigene Tochter Caroline seit langem drogenabhängig ist und sich am Rande des Abgrunds bewegt....
Die heile Welt der attraktiven High- Society- Ehefrau Helena, gespielt von Catherine Zeta- Jones, fällt zusammen wie ein Kartenhaus, als ihr Gatte festgenommen und als Drogenbaron beschuldigt wird. Überwacht von zwei 
Polizisten, unterstützt von dem nicht ganz sauberen Rechtsanwalt Metzger (Dennis Quaid) und unter Druck gesetzt von den mexikanischen Geschäftspartnern ihres Mannes, fällt Helena eine folgenreiche Entscheidung...
Während sich die Lage anspitzt, steht nur eines fest: Keiner kommt hier sauber raus...

Die anfangs scheinbar beziehungslosen Handlugstränge in Mexiko und den USA werden durch den Regisseur Steven Soderbergh geschickt durch unterschiedliche Beleuchtung (Farbfilter) in Szene gesetzt: Während Mexiko stets in gedämpftem Licht, oft aufgenommen von Handkameras, erscheint, erstrahlt Amerika, speziell Ohio, unter kühlendem Blaufilter. Das sich zuspitzende Geschehen fügt sich schließlich zu einem kontroversen Ganzen.

„Traffic - Die Macht des Kartells“ ist ab 16 Jahren freigegeben und seit dem 05.04.2001 im Kino zu sehen


Save the last dance
Tanz, Sarah, tanz!
- von Sebastian Schmidt -

Garbsen, den 2.4.2001 - Hier haben wir endlich mal wieder eine der herzzerreißenden Geschichten à la "aufstrebendes Talent verliert durch harten Schicksalsschlag den Mut, macht sich Vorwürfe, findet dann zusammen mit der Liebe in einem Menschen den ersehnten Mentor, gibt sich einen Ruck und verwirklicht schließlich trotz aller gesellschaftlichen Hindernisse seine Träume."

In diesem Fall ist die Rede von der jungen Sarah, die, eigentlich mit starkem mentalen Rückhalt ihrer Mutter, Ballettänzerin an der weltweit berühmten Julliard School werden will. Der Tag des Vortanzens kommt, doch ihre Mutter ist nicht da - auf dem Highway tödlich verunglückt.

Hier setzt Sarahs Depressivphase ein, sie gibt das Tanzen auf und zieht zu ihrem Vater nach New York. Dort, so ziemlich als einzige Weiße im ganzen Viertel kämpft sie um Anerkennung 
und zieht den Hass ihrer weiblichen Konkurrenz auf sich indem sie eine Beziehung mit dem durchaus vernünftigen Derrek, gespielt von 
Sean Patrick Thomas, der, verglichen mit der übrigen männlichen Besetzung, glänzend spielt, eingeht. 

Nun bekommt der hoffentlich nicht zu anspruchsvolle Zuschauer die Metamorphose der halbverhungerten Raupe zum schillernden Schmetterling zu sehen. Julia Stiles alias Sarah verbindet ihr klassisches Ballet mit den Verrenkungen des Hip Hop und siegt schließlich vor der Jury der Julliard.
Save the last dance bietet der liebevoll MTV- Generation genannten Klientel solide Unterhaltung, stressfreie Bilder, ständig unterlegt mit der crème de la crème des Hip Hop. Der Schwarz-Weiß-Konflikt ist zwanglos in die Handlung eingeflochten und sorgt für "die Moral von der Geschicht", doch sollte man den Streifen vor authentischen Julliard-Mitgliedern lieber verschlossen halten, denn mit tänzerischem Talent ist die Hauptdarstellerin auch nicht üppiger ausgestattet als Britney Spears. 
Fazit: Netter Film, prädestiniert, um sich berieseln zu lassen.

CineStar:
Neues aus der Fun-Szene
Filmbesprechung: Ey Mann- Wo is´ mein Auto?
- von Lukas Freitag & Marcel Deglau -
Zwei witzige Chaoten, Jesse (Ashton Kutcher) und Chester (Sean William Scott), wachen eines Morgens zu Hause auf und wissen nicht mehr, was in den letzten 24 Stunden vorgefallen ist. Wo kommt bloß die Jahresration Pudding in ihrem Kühlschrank her? Und wo zum Teufel ist ihr Auto? Auf der Suche danach bemerken die beiden, dass ein paar Leute aus ihrer Kleinstadt nicht gut auf sie zu sprechen sind, und erfahren nach und nach, was so alles passiert ist. Verwicklungen um einen Koffer Geld und eine graue Kugel, den Kontinuumtransfunktionator, den alle besitzen wollen, machen den Film zu einem turbulenten Kinogenuss. Ey Mann- Wo is´ mein Auto? ist eine total verrückte Komödie à la "American Pie", "Scary Movie" und "Road Trip", in der sich fünf
schwarz gekleidete Frauen (die geilen Schnecken),zwei schwule Schweizer, die das Universum retten wollen, die Sultan-Gang, ganz in Plastik gehüllt, und ein Transsexueller sowie eine Schlägertruppe unseren beiden Anti-Helden in den Weg stellen, um den Kontinuumtransfunktionator in ihren Besitz zu bringen und das Universum zu zerstören bzw. zu retten. Wer Freude an saublöden Sprüchen, hirnlosen Verwicklungen und turbulenter Aktion hat, wird auch in diesem Film voll auf seine Kosten kommen. Also- nichts wie hin. Der Film läuft im Cinestar Garbsen.

Der Film läuft ab 22. März im „CineStar“ 

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CineStar:
Nahe am Dritten Weltkrieg
1962 stand die Welt mit der Kubakrise kurz vor einem Atomkrieg. Der packende
  Politthriller „Thirteen Days“ schildert die Eskalation:
- von Heiko Lossi -
Am 16. Oktober 1962 entdecken amerikanische U2-Spionageflugzeuge die Stationierung sowjetischer Nuklearraketen auf Kuba. Genug, um binnen fünf Minuten sämtliche Großstädte der USA zu zerstören.
Der Film „Thirteen Days“ erzählt die dreizehn Tage ab dem 16. Oktober aus der Sicht von Kenneth O`Donnell (Kevin Costner), dem Berater des damaligen Präsidenten John F. Kennedy. Und das auf eine Weise, wie sie packender und vor allem realitätsnaher nicht hätte gestaltet werden können: Ganze Dialogpassagen des Films wurden wortwörtlich aus Archivmaterial des Weißen Hauses übernommen. Diese Szenen sind in schwarzweiß gehalten, so dass der Zuschauer die Nähe zu den damaligen Wahrheiten genauestens nachvollziehen kann.
Hierbei schildert der Film die verschiedenen Fronten im Weißen Haus. Dort werden unverzüglich alle möglichen Vorgehensweisen durchgespielt: Ein nuklearer Erstschlag oder ein militärisches Eingreifen auf Kuba selber kommen dabei genauso in Frage wie das Errichten einer Seeblockade. 
Für letzteres entscheidet sich der Präsident, um Zeit zu gewinnen und die weitere atomare Bestückung der Insel aufzuhalten
nicht ohne deswegen auf den vehementen Widerstand der Militärlobby zu stoßen, die endlich den Krieg gegen die Sowjets heraufbeschwören will, schließlich „schnüffelt der rote Hund im amerikanischen Vorgarten, weswegen man das Recht hat, ihn zu erschießen“.
Letztendlich ist es dem überlegten Handeln des Präsidenten John F. Kennedy und dem geschickten Kalkül seines Beraters O`Donnell zu verdanken, dass der Welt ein atomares Schreckensszenario erspart bleibt.
Doch auch dieser Umstand spielt die Schärfe der damaligen Eskalation nicht herab. Der Zuschauer ist sich nach dem Film eindeutig bewusst darüber, dass es damals auch genauso gut hätte anders laufen können. 
„Thirteen Days“ liefert einen beeindruckenden Blick hinter die Kulissen des kalten Krieges und veranschaulicht durch seine Authentizität auf eine fesselnde Art, dass im Oktober 1962 wohl wirklich nur viel Intuition, der richtige Mann im Weißen Haus und eine gehörige Portion Glück die Welt vor dem nahen Abgrund retteten.

Der Film läuft ab 22. März im „CineStar“ 

Kerim Pamuk:
Comedy über Mann und Mäuschen
- von Merle Schütte -
Horst, 17.3.2001 - Kerim Pamuk ist wieder da! Nach einem Gastauftritt im Dezember konnte das Publikum des bis auf den letzten Platz gefüllten Horster Harlekin den Kabarettisten, der sich "als Türke und Zahnarztfrau" in allen Themnbereichen zu ause fühlt, diesmal in voller Länge am Samstag Abend genießen.

Pamuks Programm war dementsprechend vielfältig und reichte vom Internet ("Inzwischen ist jeder Penner im Internet - ich auch."), über Oma Müller mit der geblümten Badekappe (die fast im Hallenbad ertrunken wäre, da der Bademeister Verstopfung hatte) und Einkaufsszenen im Spar- Supermarkt bis zu Beschneidungsfeiern mit "Lammflucht". 

Kerim Pumak versteht es nicht nur deutsch- türkische Verhaltensweisen und Verständigungsprobleme zu parodieren (z.B. bei Unfällen, Geschwindigkeitsübertretungen, oder auch dem Thema Dankbarkeit), sondern beleuchtet treffend die ganze Gesellschaft, indem er mitreißend erzählt:Von einfühlsamen Germanistik- Studentinnen, die sowohl Verständnis für hungerleidende Kinder in Ruanda, als auch für Massenmörder ("Aus irgendeinem Grund muss er es ja getan haben.") aufbringen können, von der Einteilung der Radfahrerschaft in Immer- (die Klingel als schärfste Waffe gegen intolerante Autofahrer) und Sommer- Radfahrer (Liga der Bekleidungssporler:von keiner Sportart Ahnung, aber im die feinsten Marken- Klamotten)und unheimliche Hundebegegnungen (Vorsicht vor Handtaschen - Hunden!) im Stadtpark.

Aber auch die Abteilung "Zwischen- menschliches" wird angesprochen ("Du kannst einem Mann alles nehmen:Haus, eld, Freunde. Aber niemals die Vorfahrt."), verfeinert durch gehaltvolle Liebesgedichte.

Aber auch das Publikum musste bei Kerim (zeitweise auftretende Lieblingswörter: "ne", "weißt du") mit ran, z.B.bei der kollektiven Yoga-Übung (Gerade sitzen,linke Hand auf das linke Knie, mit der rechten Hand das rechte Nasenloch zuhalten und nun durch das linke Nasenloch ein, durch das rechte ausatmen.), die mit allgemeinem Geschnaube endet. Als das gelungene Programm nach rund 90 Minuten (inklusive Zugabe) zu Ende geht, können die Zuschauer schließlich noch zwei Merksätze mit nach Hause nehmen: Fragen werden aus Aussagesätzen durch Anhängen von "weißt du" gebildet und Lehrerinnen besitzen eine Vorliebe für animalische Gedichte.

Der LeineBlick zu Besuch im CineStar:
Die Herrin der Rollen
-  von Iris Freitag  und  Ingrid Sieren  (Fotos)  -
CineStar-Chefin Petzelt (Mitte) und Filmvorführer Lach erklären eine Vorführmaschine:

Die Filmrollen liegen nach neuer Technik auf einem Metallteller. Die gute alte Vertikalspule hat schon lange ausgedient

Garbsen, 17.3.2001 - Was haben Thomas Gottschalk und Ulla Petzelt, die Chefin des Garbsener CineStar gemeinsam? Beide wollten ursprünglich den Beruf des Pädagogen ergreifen und sind doch der Glitzerwelt der Unterhaltungsbranche erlegen.

Das Herz eins Vorführraumes, das mehrere Kinos gleichzeitig versorgt. In dieses Gerät werden alle Vorgänge einprogrammiert.

Herr Lach legt die Kassette für die Lasershow ein. Jede Show kostet den Betreiber 200 DM, ein kurzer und teurer Spaß

In einem Gespräch mit dem LeineBlick gesteht Ulla Petzelt ihre Leidenschaft für die Kinowelt -  eine Leidenschaft, die bereits in der Schulzeit als Kartenabreißerin begann, sich dann während des Studiums der Sonderpädagogik als Filmvorführerin fortsetzte und nun ihren vorläufigen Höhepunkt in der Leitung des großen Garbsener Kinokomplexes gefunden hat. Die Faszination der Filmbranche ließ sie nicht mehr los. Heute steht sie einer Mitarbeitercrew von drei Festangestellten, drei vollzeitangestellten Filmvorführern und einer wechselnden Zahl von  Teilzeitkräften vor. Diese sind meist Garbsener Schüler, die Ulla Petzelt wegen ihrer Kreativität, Spontaneität und erfrischenden Unabhängigkeit schätzt, von denen einzelne aber bei ihr als Arbeitgeberin auch noch Verlässlichkeit lernen müssen.
Dass die meisten Garbsener stolz auf ihr schönes neues Kino sind, erklärt sich Frau Petzelt auch damit, dass ein Kino in dieser Größenordnung und von diesem Stil, mit der Vielzahl von gastronomischen Unternehmungen unter einem Dach, den Flair einer Großstadt nach Garbsen gebracht hat.

Ihre Monatsarbeitszeit von über 200 Stunden erlauben ihr nicht jeden einzelnen neuen Film in voller Länge anzusehen, sondern sie muss sich mit der Begutachtung via Trailer begnügen. Stattdessen muss sie viel Zeit aufwenden für Planungen und Dispositionen jeder Art, für Belange des Personalwesens, für die Organisation aller technischen Wartungsarbeiten und für Presse- und Medienarbeit.
Hierbei ist viel Flexibilität gefragt: So musste z.B. die Matineereihe von anspruchsvollen Filmen oder Kunstfilmen in Originalversion mangels Interesse eingestellt werden. Stattdessen wurden neue Reihen aus der Taufe gehoben. So läuft zur Zeit für Garbsener Senioren auf Anregung der einschlägigen Verbände die Serie CineClassic, in der schon im Nachmittags- Programm Klassiker der Filmgeschichte gezeigt werden. Weiterhin gibt es jeden Dienstag in der Reihe CineExtra ausgesuchte Wunschfilme der jüngsten Filmgeschichte. Weitere Bonbons sind der CineSneak (Überraschungsfilme für Film- Süchtige) und der Filmpreview. Für die ganz jungen Filmliebhaber werden nach individueller Absprache mit Frau Petzelt auch Sondervorstellungen am Vormittag für ortsansässige Schulen vereinbart. In jedem Falle freut Ulla Petzelt sich hier über Anregungen, die Mitteilung von Wünschen und die mögliche Zusammenarbeit mit Schulen.
Zur Zeit sorgen zwei aktuelle Filme im CineStar für ausverkaufte Säle. Das ist zum einen der Thriller „Hannibal“ mit Anthony Hopkins, zum anderen die Komödie „Was Frauen wollen“ mit Mel Gibsen, übrigens eine heiße Empfehlung der Insiderin Frau Petzelt.

„Und wer ist ihr Favourit für einen Oscar?“, fragte der LeineBlick. „Gladiator“, kam die prompte Antwort. Ob Ulla Petzelt da richtig liegt? Der CineStar bietet jedenfalls eine Oscar- Quiz-Verlosung an (Teilnahmekarten im Kino), wobei der Hauptpreis eine CineStar- Jahreskarte sein wird. Also empfehlen wir mitzumachen - wenn man schon mal einen Insidertip bekommt. 

CineStar:
Forrester – Gefunden
- by Kerstin Engel -
Der Film „Forrester – Gefunden“ erzählt die einfühlsame Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, die die Liebe zur Literatur verbindet. 

Der 16-jährige Jamal (dargestellt von Rob Brown) ist Afro-Amerikaner und lebt in der Bronx. Untypisch für einen Jungen seines Alters verschlingt er in der Freizeit anspruchsvolle Literatur und schreibt eigene Texte. Ansonsten trifft er sich mit Freunden zum Basketball- Spielen. Dies tun sie meist auf einem Platz, der durch das Fenster eines naheliegenden Hauses von einem geheimnisvollen alten Mann beobachtet wird. Um diesen Mann hinter dem Fenster, der seine Wohnung nie verlässt, kreisen diverse Schauergeschichten. Aufgrund einer Wette steigt Jamal dann eines Abends in diese Wohnung ein, aus der er als Beweis einen Gegenstand mitbringen soll. Er wird jedoch dabei von dem alten Mann (Sean Connery in einer Paraderolle) überrascht, flüchtet, und lässt dabei seinen Rucksack zurück. Als er diesen schließlich später wiederfindet, stellt 

Jamal fest, dass der Unbekannte seine darin aufbewahrten Notizbücher gelesen und sämtliche seiner Texte im Hinblick auf literarisches Können kommentiert hat. Dies ist der Beginn einer wachsenden Freundschaft zwischen dem hochbegabten Jungen von der Straße und dem sonderbaren alten Mann, der - wie sich später herausstellt – der legendäre Bestseller-Autor William Forrester ist. Der Ältere übernimmt dabei die Rolle eines Mentors für den Jungen bezüglich der Entwicklung seines schriftstellerischen Talents. Im Gegenzug versucht der Teenager, Forrester langsam aus seiner Isolation herauszulocken. Bis eines Tages die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird...

Alles in allem ein unbedingt sehenswerter Film, für den der englische Titel „Finding Forrester“ aufgrund der dargestellten Persönlichkeits- Entwicklungen noch treffender erscheint. Er schafft es, den Zuschauer auch ganz ohne „Sex and Crime“ zu fesseln, verzichtet aber (leider?) trotzdem nicht auf einige typische Hollywood- Klischees.               zurück

Wilhelm-Maxen-Haus:
 Zweites Sonntagskonzert Garbsener Musikschüler
Sonntag, 11.3.2001, if - Nachdem einige Schüler der Garbsener Musikschule bereits vor zwei Wochen in einem Hannoverschen Altenheim gastierten (siehe hier), gaben sie am letzten Sonntag unter der Leitung von Musikschullehrer Michael Weiske im Wilhelm-Maxen-Haus in Garbsen ihr zweites Sonntagskonzert.

Die zahlreichen Zuschauer bedankten sich bei den Musizierenden Mara Kuhbier, Kathrin Heinrichs, Lisa Danzmann, Lukas Freitag, Andrea Kurtz, Reingard Eisele, Monika Walter, Gesine Scharf, Astrid Lindenblatt, Julian Migura, Tornben Krause und Veena Kamani mit begeistertem Applaus. Die Solisten spielten unter anderem Stücke von Bach, Tschaikowsky, Satie, Brahms und Händel auf dem Klavier, der Querflöte, der Klarinette, der Altflöte und dem Akkordeon. Anerkennender Dank gebührt der Musikschule für die Durchführung dieser 


Veena Kamani am Klavier und
Torben Krause mit der Altflöte

Konzerte und ein besonderes Lob den jungen Menschen für ihr Engagement, mit dem sie den alten Mitbürgern eine besondere Freude machten. 

CineStar:
Hoffnung vom Roten Planeten
- von Lukas Freitag -
Wir schreiben das Jahr 2050. Umweltkatastrophen, BSE und Maul- und Klauenseuche, atomare Verseuchung und andere Folgen technischen Missbrauchs durch die Menschheit haben Mutter Erde bis zur Unbewohnbarkeit zerstört. Ein kleines Expertenteam wird von der NASA auf den Mars geschickt, um die Besiedlung dieses Planeten vorzubereiten. Nach technisch aufwendig und eindrucksvoll inszenierten Filmdetails wie einer Brandkatastrophe in der Schwerelosigkeit, einem verheerenden Eisblizzard, einem außer Kontrolle geratenen Kampfroboter und einem Heer von Millionen Sauerstoff produzierender Käferchen, die auch dafür sorgten, dass auf dem Mars geatmet werden konnte, gelingt es Commander Bowman (Exmatrix-Girl Carrie-Anne Moss) und Ingenieur Gallagher (Ex-Batman Val Kilmer) 
nach zweistündigem spannenden Science- Fiction-Spektakel mit einigen der Käfer zur Erde zurückzukehren, um mit deren Hilfe deren Rettung einzuleiten. 
Während die Aktien großer Weltkonzerne langsam den Bach herunter gehen, finden sich auf den Uniformen der NASA-Offiziere reichlich "Verbraucherinformationen" der Firmen EMC, IBM, Toshiba und Nokia. Wegen der realistischen Weltraum-Story, die ganz ohne grüne Männchen auskommt, der effektgeladenen Machart und besonders auch der verzaubernden Filmmusik ist ein Besuch von RED PLANET lohnenswert. Insgesamt liefert das Regie-Debüt von Werbefilmer Anthony Hoffman einen Science-Fiction-Film der allerersten Güteklasse. Unter www.redplanetderfilm.de können Interessenten sich Bildschirmschoner, Desktop-Motive und Filminfos runterladen.

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Horster Harlekin:
Wortakrobatik, Klavier und skurrile Tänze
- von Merle Schütte-
Garbsen, 2.3.2001 - Herr Thiel mag Blitzlicht nicht. "Wenn es noch einmal blitzt, donnert's", verkündet er hoheitsvoll, nachdem ein Reporter der schreibenden Zunft es gewagt hatte, ihn während eines seiner Lieder (der Ausdruck "Lied" schmälert im Grunde die Kunstfertigkeit des Vortrages) zu stören. - Und das gleich zwei Mal. "In der Volkshochschule werden übrigens auch Kurse für Amateure in blitzlichtfreiem Fotografieren angeboten", äußert er pikiert, als selbiger Reporter sich erdreistet, erneut mit dem Photoapparat an ihn heranzutreten.

Herr Thiel ist Schweizer. Herr Sassine auch. Das - und ihre Glatze - sind allerdings die einzigen Gemeinsamkeiten der beiden Künstler.

Herr Sassine
Denn während Herr Sassine (der übrigens Assoziationen an einen jungen Heinz Becker weckt) die ganze Aufführung über kein Wort verliert (höchstens mal ein Grinsen) und sich 
stattdessen damit begnügt, seinem Flügel die wunderbarsten Töne zu entlocken (Herr Thiel: "Herr Sassine spielt Klavier. Er kann sonst nichts."), kommt Herr Thiel wie ein englischer Landlord daher. Herr Thiel ist Wortakrobatiker. Und Sänger. Sozusagen ein singender Wortakrobatiker. "Meine einzige erogene Zone ist mein Intellekt", lässt Herr Thiel das "gnadenbringende" Publikum wissen - und so 
wie er es sagt, man glaubt es ihm aufs Wort; egal, ob er nun von dem "Solidaritätsakt" erzählt, aus dem er zusammen mit Herrn Sassine von der Schule abgegangen ist, oder von seiner 
Dissertation (ein ellenlanger Titel, indem u.a. die Worte "transdiziplinäre Kommunikation" vorkommen und Herr Sassine schon bei dessen Nennung einschläft). 
Herr Thiel

Aber auch andere Themenkreise finden bei den beiden Künstlern Gehör: Philosophie ("Auch im BGB kann man die Antwort auf den Sinn des Lebens finden."), Kunst, Lyrik, sowie Herrn Sassines (Herr Sassine ist orientalischer 
Abstammung) orientalisches Speiseeis, über das die restlichen WG-Bewohner gemeinschaftlich herfallen. Selbst das eigene Heimatland kommt zur Sprache ("Die Schweiz gehört nicht zu Europa, grenzt aber nur an europäische Staaten. Somit ist Europa ringsum von der Schweiz eingekreist, was erklärt, weshalb ihr Europäer euch ständig von uns Schweizern bedroht fühlt."), sowie der Vorschlag, Garbsen als neuen Kanton in die Schweiz einzugliedern.

Bei all dem jongliert Herr Thiel so gekonnt mit Wortwahl, Betonung und Aussprache, dass es eine wahre Wonne ist, ihm zuzuhören, aber auch eine Menge Konzentration erfordert.
Vielleicht ist das der Grund, warum der Horster Harlekin diesmal nicht ganz ausverkauft war. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass die Aufführung an einem Freitag stattfand.

Am Sonnabend, den 17.März im Horster Harlekin: Kerim Pamuk, "ein Meister der Parodie" mit seiner Kabarett-Comedy Mann & Mäuschen 
 

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Filmkritik: Hannibal
Mmh, lecker.... denkste!
- von Sebastian Schmidt -
Dieses Mal steht Dr. Lecter nicht nur auf der Abschussliste des Fbi, sondern auch auf der des stinkreichen und schweinehässlichen Mason Verger, der gerne mal ein Milliönchen zum Fenster hinauswirft, um seinen früheren Psychologen, der nicht ganz unschuldig an seinem entstellten Gesicht ist, seinen gut bezahnten Haustieren zum Fraß vorzuwerfen. 
Ganz genau: Klingt bescheuert - ist bescheuert.

"Hannibal" ist meiner Meinung nach weder ein würdiger Nachfolger von "Das Schweigen der Lämmer", noch ein guter Thriller, d.h. eigentlich überhaupt kein Thriller, sondern eher das, was herauskommt, wenn ein Thriller versucht, erwachsen zu werden und eine Geschichte zu erzählen, dabei auf jeglichen Versuch der Fesselung des Zuschauers verzichtend. Dabei ist der Film eigentlich nur konsequent, schließlich hält er sich in allem, was den zeitlichen Rahmen nicht spengt, an die Romanvorlage. Und da diese zum Vorgänger kaum unterschiedlicher sein könnte, überrascht 

der Film zumindest diejenigen, die die Lektüre hinter sich haben, wohl kaum. Alle anderen fragen sich wohl, was das ganze Theater,
die Vorgeschichte, dieses nicht- zum- Punkt- Kommen soll. 

Einen netten Zeitvertreib bietet der Film allerdings in akustischer und optischer Weise, besonders wertvoll dann, wenn sich die Handlung mal wieder für ein halbes Stündlein zur Ruhe gebettet hat. Florenz (oder, noch schöner: Firenze) ist in fantastischen Momenten festgehalten und die Musik kann nicht anders als die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: Da hat sich Hans Zimmer seine Millionen mal wieder redlich verdient. 
Bachsche Goldberg-Variationen und Dantes Gedichte gesungen wiedergegeben lassen die Lauscher wach werden und vermitteln bei all
denen, die der Film nicht restlos begeistert hat, ein neutrales Gefühl à la "Wenigstens hab ich ihn gesehen."

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Konzert im Stephansstift Kleefeld:
Musikschule Garbsen on tour
- von Michael Weiske -

Eva und Debrah Kost spielen vierhändig Klavier

Gesine Scharf am Klavier und Astrid Lindenblatt spielt Klarinette
Hannover, den 25.2.2001 - Am heutigen Sonntag Nachmittag  machten sich 13 Schülerinnen und Schüler der Musikschule der Stadt Garbsen auf den Weg nach Hannover.
Ziel war das Altenpflegeheim Marianne- Werner- Haus (Stephansstift) in Kleefeld. Unter der Leitung von Michael Weiske wurde den älteren Gästen des Hauses ein bunter Strauß eingängiger Melodien präsentiert. Neben zwei- und vierhändigen Klavier- Beiträgen waren auch Klarinette, Blockflöte und Akkordeon zu hören.
Mit den Beiträgen von Schülern aller Altergruppen (11 bis 36 Jahre) wurde ein 
kalter Februarnachmittag mit Musik erwärmt. Mit viel Beifall bedankte sich die begeisterte Zuhörerschaft des Marianne-Werner-Hauses bei den Garbsener Schülern für ihr einfühlsames Engagement.

Andrea Kurtz am Akkordeon

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Emergenza Rock Festival:
Ein hervorragender
zweiter Platz für Garbsener Lokalband Refake!!
- von Sophia Stefanidou -
Musikzentrum Hannover, den 09.02.2001 - Am Freitagabend wurde eine ehemalige 
Lagerhalle mit feinster Rockmusik zu neuem Leben erweckt. Im Rahmen des 
Emergenza Festivals, das europaweit nach neuen Talenten für die Musik- Industrie sucht, kamen sieben Bands aus Hannover und Umgebung zusammen, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit dabei die garbsener Band Refake, die mit ihrem Anhang einen starken Rückhalt zur Verfügung hatte.
Der machte sich dann auch bezahlt, denn die Regeln der Emergenza Veranstaltung besagen, 
dass per Handzeichen der Zuschauer die Bands gewählt werden, die eine Runde weiter kommen und das Halbfinale der Ausscheidung erreichen. In diesem Falle standen vier Plätze zur Verfügung und auf einen davon hofften auch die Jungs  aus Garbsen. Diese überzeugten dann, nach anfänglichen Problemen mit der 
Technik, auch den Rest des Publikums durch eine großartige Leistung und erhielten die zweithöchste Stimmanzahl. 
Als jedoch nach vier Stunden professionell vorgetragener Gitarrenkunst die "Siegerehrung" stattfand und bereits der vierte (Prophets of destiny, ebenfalls eine garbsener Gruppe) und 
der dritte Platz (Songs of Sadness) vergeben waren, glaubte keiner der Bandmitglieder mehr so recht an ein Weiterkommen. Umso größer und überwältigender war dann die Freude und die Überraschung, als der Moderator, der bis dato nur durch eher lästige Zwischen- Kommentare aufgefallen war, den Namen verlas, den die mitgereisten "Fans" aus Garbsen hören wollten: Refake!  - Auch die ersten Gratulanten der fünf Bandmitglieder bemerkten schnell wie gerührt und von den Gefühlen übermannt die Musiker hier waren. 
Den ersten Platz belegte eine Band namens "Oversize", die bereits einmal an dem Ermergenza Festival teilnahm und nun ihr Glück ein zweites Mal versuchte. Sie überzeugten durch eingängige, fröhliche Rockklänge, die jedem in die Beine gingen und das wählende Publikum letztendlich überzeugte. 
Nun gilt es noch, den Gewinnern dieser Vorrunde, allen voran natürlich unseren Vertretern aus Garbsen, alles Gute und viel Glück für den nächsten Auftritt zu wünschen, bei dem ich, und sicher auch andere, die an dem Abend dabei waren, als begeisterte Besucher bestimmt nicht fehlen werden!!



Wer mehr über Refake erfahren möchte kann sich unter www.refake.de ein eigenes Bild machen!!

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Horster Harlekin:
Jo van Nelson Chansons & Entertainment „Und Tschüss!“
- von Chantal Stummeyer & Simone Wagner -
Am Freitag dem 9.Februar war es soweit: Jo van Nelson startete seine erste Abschieds- Tournee. Nach nur zehn Jahren Bühnen- Erfahrung und dem ihm gerade erst unterbreiteten Angebot seine Memoiren niederzuschreiben ist ihm klargeworden, dass es für eine Abschiedstournee nie zu früh sein kann. Dies soll natürlich nicht heißen, dass wir uns in absehbarer Zeit von ihm als Bühnenkünstler verabschieden werden müssen, im Gegenteil, viel mehr behandelte er das Thema „Abschiednehmen“ im Allgemeinen. 
Zusammen mit seinem neuen Pianisten bot er eine breite Palette von Klassik bis zu Schlagermusik. Der Zuschauer wurde dabei in ein Wechselspiel von mitreißender Komik und nachdenklich- tiefensinniger Melancholie getaucht. Trotzdem ließ der Chansonnier das Publikum nie lange in einer Stimmungslage 

verweilen, sondern riss es mit seinem abwechslungsreichen Programm sofort weiter.
Seine perfekt auf die Rolle abgestimmte Gestik, Mimik und seine faszinierende Stimme  überzeugten alle Anwesenden des Horster Harlekins immer wieder aufs Neue. Auch seine Spontaneität, mit der er das Publikum in das Geschehen aktiv mit einbezog, ließ einen  die passive Rolle des Zuschauers vergessen.
Indem er z.B. alte Lieder von Tucholsky, Hollaender und Mary Roos neu interpretierte und mit persönlicher Bewertung versah, gab er dem Ganzen eine persönliche Note.
Mit seiner selbsterschlossenen Lebensweisheit: „Der Tod tut nicht weh, nur das Sterben...“ und vielen Zugaben verabschiedete sich Jo van Nelson nach viel zu kurzen 2 ½ Stunden mit seinem momentanen Lieblingskuschelschlager „zum Mitnehmen“ vom begeisterten Publikum.
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Horster Harlekin:
Aphrodi Sia K. - Fallstudien zum Thema Erotik
- von Merle Schütte-

Kennen Sie noch die Musik aus der Delta Airlines Webung? Die mit den Flugzeugen? 
Wo man sofort an übermütig im Meer tollende Delphine denkt? Hätten Sie auch gewußt, daß es sich bei dieser Musik (Adiemus) um Götterrufe handelt? Seit Samstag Abend wissen das zumindest die zahlreichen Besucher des Horster Harlekin - und das von den Liebesgöttinnen Venus (Sia Korthaus) und Aphrodite (Barbara 
Ruscher) höchstpersöhnlich!
Diese wurden nämlich zwecks Fortbildung auf die Erde geschickt, da sie einerseits liebestechnisch nicht mehr auf dem neuesten 
Stand sind, andereseits aber auch ihr Wissen an die Menschheit weitergeben sollen.

So weiß die schwangere Aphrodite, daß das Schönste am Seitensprung der Anlauf ist, während die scheinbar kühle Venus Liebe als einen biochemischen Prozeß definiert, sich aber in einem günstigen Moment Aphrodites derzeitigen Liebhaber Adrian anlacht.

Kunterbunt und turbulent geht es weiter - z.B. mit der ersten Frauencrew im All. An Bord: Hausfrau und Mutter Hannelore und EU- Frauenbeauftragte Betti.
Oder mit Aphrodites Fallstudie über Menschen- Kategorien, nach der sich jeder Mensch problemlos in eine bestimmte Schublade einordnen läßt. So sind Männer (Menschen, bei

denen Pubertät und Midlife-Crisis schamlos ineinander übergehen) meist ein "softiger Macho"  oder ein "ma(ts)chiger Softie". Auch für Frauen bleiben ein paar nette Rubriken wie z.B. "smarte Schlampe", "moderne Amazone" oder "Öko-Spiritistin".

Nach den immer wieder erfolgenden, genüßlichen anzuhörenden musikalischen 
Einlagen (meist mit der Melodie alter Klassikerund einmal sogar mit Saxophon), vertreibt sich Aphrodite die Zeit mit Hochrechnungen über Sperma und kommt zu dem wenig erbaulichen Ergebnis, daß sich rund 50% der zu einer Befruchtung nötigen Spermien lieber in der Leber besaufen, als ihrem Ziel 
entgegenzustreben. Nach einer weiteren Studie (diesmal über alte Menschen) leitet das Platzen von Aphrodites Fruchtblase jedoch abrupt die Pause ein, in welcher sie "in der Garderobe niederkommt" und Sohn Eros zur Welt bringt.
Von nun an mischt auch der aufgeweckte Kleine heftig mit und möchte nach einer (köstlichen) modernen holländischen Version des Aschenputtels von der Tante Venus wissen , was lesbisch sei ("Lesbisch ist, wenn dein Papa "Tante Inge" heißt."), oder ob "griechische Schlampe" ein Schimpfwort sei ("Griechisch 
schon."). 

Anschließend widmen sich die beiden Liebesgöttinnen der Bewertung von 
Aphrodisiaka  (nur Brausepulver erhält die Note "Sehr gut" und wird daraufhin an das liebeshungrige Publikum verteilt) - als sie je durch die nun bekannte Adiemus-Musik in den Olymp zurückgerufen werden, und sich deshalb bedauernd von der Erde und ihre Besuchern verabschieden.

Nur Klein-Eros wird auf der Erde vergessen und bringt zu guter Letzt dem Publikum sein Gutenachtliedchen (nach einer Vorlage der Augsburger Puppenkiste) von den "kleinen Tindlein" vor.
Na dann: Her mit dem Brausepulver!

Gruß Merle