Kleines Brevier piemontesischer Rotweine
- Kellermeister -

Treffen Sie auf einen Menschen, der sich Ihnen gegenüber pauschal  als Weinkenner ausgibt, so beglückwünschen Sie ihn kräftig, denken sich aber ihren Teil. Denn eine solche Selbst- Kennzeichnung zeigt ein wenig Größenwahn - wer würde sich schon als Weltliteratur- Kenner apostrophieren? Übt er eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bescheidenheit und stellt sich als Fachmann italienischer Weine vor, so ist er wohl nicht verrückt, aber vermutlich doch ein ziemlicher Aufschneider. Solche Kenner italienischer Weine kann man wohl an zwei Händen abzählen -wie die Kenner italienischer Literatur- und die trifft man nicht mal eben so. Unter welch großzügigem Verständnis von Kompetenz sollte man hier von Kennerschaft sprechen? Der Kenner italienischer Weine müsste also seine Weine 
zumindest kennen und erkennen, was bei knapp 1000 Rebsorten schon Schwierigkeiten bereiten dürfte. Als selbst ernannter Fachmann sollte er weiterhin etwas zu den in die Hundertausende gehenden  Produzenten  sagen können, was gänzlich unmöglich ist. Also ist Selbstbescheidenheit am Platze.
15 Jahre Reisen in den Norden Italiens haben den Autor dieser Zeilen, obgleich ein Weinliebhaber, noch nicht einmal im Ansatz zu einem Kenner piemontesischer Weine gemacht. Wohl ist er ein Liebhaber dieser guten Tropfen, aber die Kennerschaft scheint mit jeder Reise in weitere Ferne zu rücken, denn jeder Aufenthalt fördert neue, bis dahin unbekannte und auch in der normalen Weinliteratur unerfasste Rebsorten oder Namen von Rebsorten ans Licht. Also kein Weinkenner, kein Kenner italienischer Weine  und kein Kenner piemotesischer Weine!

Inhalt:
I. Wie lesen wir das Flaschenetikett?
II. Der Nebbiolo
III. Der Barbera
IV.Der Dolcetto

I.
Wie lesen wir das Flaschenetikett?

Jedoch: Einige der bescheidenen, in jahrelanger „Forschung“ erwirtschafteten Kenntnisse sollen den Lesern des LeineBlicks nicht vorenthalten werden. Da italienische Weine immer populärer werden, was auch  einhergeht mit der löblichen Bereitschaft, etwas mehr für eine Flasche auszugeben, soll heute in der ersten Folge unseres piemontesischen Breviers das Etikett erläutert werden., denn wer das Etikett nicht versteht, weiß nicht was er kauft!

Erläuterungen zum abgebildeten Etikett:
AZELIA ist der Name des Weingutes
DOLCETTO D`ALBA  ist eine Allgemeine Herkunftsbezeichnung, die angibt, dass die hier verwendete Rebsorte Dolcetto aus dem Dolcetto-Gebiet  um die Städte Alba, Barolo und Barbaresco stammt.

DENOMINAZIONE DI ORIGINE CONTROLLATA bedeutet, dass es sich hier um einen Qualitätswein aus einem kontrollierten Anbaugebiet handelt.
BRICCO DELL`ORIOLO ist eine detaillierte Herkunftsangabe: Es handelt 
sich um einen Lagen-Dolcetto, d.h. um einen Dolcetto, dessen Trauben ausschließlich von einem Hügel mit einer Lage (=Teil des Weinbergs) namens „Oriolo“ stammen. Hier wurden also nicht Trauben aus verschiedenen Lagen gemischt und nur der Lagen-Wein ist ein guter Wein! Bricco bedeutet so viel wie „Spitze“ ( vgl. Bric, Piz, Pic oder Pizzo) - die Spitze eines Hügels gibt immer die beste Lage ab, weil sie von der Sonne als erste und als letzte beschienen wird. 
1999 gibt den Jahrgang an, das ist klar. Häufig finden sich auch Angaben wie „annata“ oder „vendemmia“ - beides bedeutet „Jahrgang“.
Bottled  bedeutet natürlich „auf Flasche gefüllt“. Die englische Bezeichnung findet sich nur bei Weinen, die so hohe Preise erzielen, dass sie auch ins englisch-sprachige Ausland exportiert werden. Üblicherweise steht hier Imbottigliato. Hier finden wir die Kennzeichnung Imbottigliato all`origine dall`Azienda Agricola Azelia. Dies entspricht ungefähr „Erzeugerabfüllung des Weingutes Azelia“. Der Begriff „Azienda“, also Weingut, wird häufig auch durch die gleichbedeutenden Begriffe „Cantina“, „Cascina“ , „Podere“ oder „Tenuta“ ersetzt. 
Luigi Scavino ist der Winzer, der „vignaiolo“, wie die Italiener sagen.
Castiglione Falletto ist ein Weinort und bildet zusammen mit den Orten La Morra, Serralunga, Barolo und Monforte das Gebiet Barolo. Exklusivität ist auf kleinstem Raume möglich, denn man sieht: Fünf kleine Weindörfer stehen für einen der berühmtesten Weine der Welt.  In diesem Ort befindet sich das Weingut Azelia von Luigi Scavino
Zum Schluss findet sich noch die Angabe des Alkohlgehaltes, über den in einem späteren Artikel noch zu berichten ist, und der löbliche Hinweis, dass Glas anständig entsorgt gehört - ein frommer Wunsch, um den sich fast kein Italiener kümmert. 

Genußtempel  - 1001 Köstlichkeit für den Gourmet

II.
Der Nebbiolo

Nachdem wir uns in der ersten Folge unserer Weinserie mit dem Entschlüsseln eines Flaschenetiketts beschäftigt haben, gilt unsere heutige Aufmerksamkeit einer ersten Rebsorte : dem Nebbiolo.
Doch zunächst ein Hinweis in eigener Sache. Weinbücher gibt es zuhauf, so dass der LeineBlick beschlossen hat, sich auf solche Informationen zu beschränken, die erstens von unmittelbar praktischem Nutzen sind (siehe Lesen eines Etiketts) und sich dadurch beim Weinkauf auszahlen könnten  und die zweitens nicht unbedingt in jedem dritten Weinbuch aufzufinden sind. Weiterhin verzichtet der Kellermeister auf solche Weinurteile, wie sie in überspannten Weinführern oft zu finden sind und die  in einem Akt wertenden Erkennens behaupten, dass sich bei der Weinprobe durch fachkundiges Schlürfen, Gurgeln, Kauen und Schmatzen unvorstellbare Kaskaden  von Zimt, Teer, Wildpflaume und nassem Ziegenleder über die Geschmacksknospen des Verkosters ergossen hätten. 

Der Nebbiolo ist eine Rebsorte, die fast nur im Nordwesten Italiens und dort hauptsächlich in Piemonte anzutreffen ist. Der Name leitet sich vom italienischen „nebbia“, also Nebel, ab und deutet darauf hin, dass diese Traube meist im Spätherbst geerntet wird, wenn das ganze Land bereits unter dichten Nebelschwaden liegt. Die aus der Nebbiolo-Traube gewonnenen Weine gehören anerkanntermaßen zu dem Besten, was der italienische Weinbau zu bieten hat. Für den Weinreisenden, der vor Ort einkaufen möchten, aber auch für den in deutschen Weinläden suchenden  Liebhaber sind sicherlich zweierlei Informationen wichtig: 

  • Unter welchen anderen Namen  findet sich der Nebbiolo noch?
  • In welchen Weinen steckt der Nebbiolo mit welchen Anteilen. 
Stecken Sie sich also bei Ihrer ersten oder nächsten Reise ins Piemonte einen Ausdruck dieses Breviers in die Tasche und sie werden eine Vielzahl von interessanten Weinen entdecken, hinter denen immer mit wechselnden Anteilen der Nebbiolo steckt. Einen aus der Nebbiolo-Traube gekelterten Wein haben Sie immer auch dann in der Flasche, wenn sie eine der folgenden Bezeichnungen finden: Spanna, Chiavennasca, Pugnet oder Picotener.

Wichtiger noch ist die Frage, bei welchen Weinen denn die vorzügliche Traube des Nebbiolo verarbeitet wurde. Hier sind an erster Stelle natürlich die bereits allen Weinkennern schon bekannten Weine Barolo und Barbaresco zu nennen, die reinsortig den Nebbiolo enthalten.

Weniger bekannt, aber ebenso beachtenswert, sind auch die folgenden Weine, die, wenn gelungen, einem schwachen Barolo natürlich vorzuziehen sind: Der Barilot, ein in kleinen Eichenfässern ausgebauter Nebbiolo, der Boca, ein Nebbiolo, der mit einem hohen, (d.h. zirka 50%igen) Anteil an anderen Trauben (Bonarda oder Vespolina) versetzt ist.
Weiter zu nennen ist der Bramaterra (ebenfalls verschnitten mit Bonarda oder Croatina), der Bricco del Drago oder der Bricco Manzoni, wobei im ersten Falle der Nebbiolo mit einem Dolcetto, im zweiten Fall mit einem Barbera verschnitten ist. 
Erwähnenswert sind noch die folgenden Weine: Caramino (reinsortiger Nebbiolo), Carema (ebenfalls reinsortig), der Ghemme (zirka 80% Nebbiolo, Rest Bonarda), der Lessone (Nebbiolo mit Vespolina oder Bonarda), der Nebbiolo d`Alba und der Nebbiolo delle Langhe
Einen ganz wichtigen Nebbiolo-Wein haben wir vergessen, der mit maximal 10% Bonarda verschnitten werden darf: den Gattinara.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Weine, die mit wechselnden Anteilen, selten aber reinsortig, aus Nebbiolo-Trauben bestehen und von denen einige hier genannt werden: Briona, Fara, Möt Ziflon, Orbello, Ornata, Piccone und Spanna. Auch für diese Weine gilt, dass sie sich oft zu ungeahnten Geschmackshöhen aufschwingen können. 
Detaillierte Angaben zu Herkunft und Produzenten dieser Weine sowie zu ausgezeichneten Einzellagen folgen in einer der nächsten Ausgaben des Weinbreviers. Zu den Weinen aus den Gebieten Barolo und Barbaresco bedarf es eigentlich kaum noch Informationen, weil diese durch zahlreiche Wein- und Fressführer hinreichend erfasst sind. 
 

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III.
Der Barbera

Nach dem Nebbiolo stellt der Kellermeister heute mit dem Barbera einen zweiten wichtigen piemontesischen Rotwein vor. Beim Barbera liegen Genie und Wahnsinn so nahe beieinander wie bei keiner anderen  italienischen Traube. Beginnen wir mit dem Wahnsinn: Der Barbera stellt mehr als die Hälfte der gesamten Weinproduktion des Piedmonte, was natürlich nur unter katastrophalen Qualitätsbedingungen möglich ist. Mit diesem in die Kategorie des „Fusels“ einzureihenden Gesöffes (-der Barbera war 1986 maßgeblich am Methanolskandal mit 22 Toten beteiligt-) werden immer noch alle italienischen und heute leider auch deutschen Supermärkte überschwemmt. Ein trauriges Kapitel des piemontesischen Weinbaus wäre also zu schreiben, gäbe es da nicht seit einigen Jahren eine ganze Reihe von verantwortungsbewussten Winzern, die nicht nur gute und sehr gute Barberaweine ausbauen, sondern solche, die dem Wahnsinn  eben auch das Genie entgegen zu setzen haben - und nur von denen ist hier zu reden.


Pianromualdo

Der Weinreisende erreicht das Barbera- Gebiet von Milano kommend über die Autobahn Richtung Alessandria und sollte ab da auf die Suche nach ausgesuchten Weinen gehen. Zuerst kommt er in das Gebiet des Monferrato, einer Hügelkette mit der Stadt Asti als Zentrum. Hier findet er eine Reihe guter Weine unter der Bezeichnung Barbera d`Asti und Barbera del Monferrato, beides Weine mit DOC-Prädikat. Erwähnenswerte Winzer/Güter sind beim Monferrato mit Sicherheit, aber nicht ausschließlich, die folgenden: Carlo Brema, Castello di Gabiano, Nuova Capaletta, Giuseppe Ratti, Chiarlo (Einzellage LaCourt) und Valmose. Beim Barbera d`Asti können besondere Erwähnung finden: Amilcare, Bava, Scarpa ( vielleicht der Beste (!), Einzellage Banin und Bogliona), Braida, Ratti, Contratto, Cascina Castlet (Einzellage Malabaila) , Pia (Einzellage La Badia).

Fährt man von Asti weiter südöstlich, wobei man mehrmals den Tanaro überquert, kommt man schließlich ins Trüffelzentrum Alba. Nach ihm benannt ist der Barbera d`Alba, zweifellos der Favorit des Kellermeisters. Hier können wieder nur die Besten der Besten aufgezählt werden, da 
beinahe jeder erstklassige Winzer aus dem Langhe-Gebiet südlich des Tanaro ausgesuchte Lagen, und zwar selbst im 

Barolo-Gebiet, mit Barbera-Weinen bepflanzt hat. Sonderstellungen nehmen hier ein: Elio Altare, Alfredo Prunotto (Pian Romualdo), Roberto Voerzio, Angelo Gaja (Vignarey), Aldo Conterno (Conco Tre Pile), Ceretto (Piana- Brunate) Domenico Clerico und Luigi Scavino (Vigneto Punta). Wichtige Einzellagen sind farblich gekennzeichnet. 

Vigneto Punta
Östlich von Asti, benannt nach einer Lage nahe dem Ort Rocchetta Tanaro, baut Giacomo Bologna seinen Bricco Uccellone an, den zur Zeit vielleicht teuersten Barbera. Die Preise für ausgezeichnete Barbera liegen übrigens zwischen 20 und 40 DM. Drei weitere Barbera, die teilweise gute Weine zeigen sollen,  sind der Colli Tortonesi, der Gabiano und der Rubino di Cantavenna; hier muss der Kellermeister allerdings noch Proben ziehen, bevor er Empfehlungen aussprechen kann. 


LaCourt

Unsere Bilder zeigen drei echte Raritäten: den Pianromualdo von Alfredo Prunotto, den man unbedingt kaufen sollte, wenn man ihn einmal findet;  den ebenso seltenen Vigneto Punta von Luigi Scavino, der außer beim Winzer in Castiglione Falleto nur in sehr gut bestückten Enotecen zu finden ist und den LaCourt von Chiarlo. Glücklich darf sich nennen und einen Günstling der Götter, wer einen dieser edlen Tropfen dereinst mit dem Kellermeister zusammen verkosten wird.

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IV.
Der Dolcetto

Das Weingut Marenco mit seinen Cru-Lagen

 
Nach dem Nebbiolo und dem Barbera widmen wir in der 4.Lieferung unseres kleinen piemontesischen Rotwein-Breviers das Interesse nun der Dolcetto-Rebe, die , wie wir meinen, etwas zu Unrecht in Deutschland ein relatives Schattendasein fristet.Bringt 
sie es auch nie zur Größe eines Barolo, so liefert sie doch, richtig vinifiziert, Super-Weine. Es gibt Vermutungen, dass der Name wohl für die Abstinenz der Ausländer zuständig ist - leitet er sich doch her von "dolce", was ja "süß" bedeutet. Und in der Tat schmeckt die Dolcetto-Traube ungekeltert auch extrem süß, liefert aber nach der Vinifizierung einen absolut trockenen Wein. Die Italiener, insbesondere die Piemonteser, schätzen ihren Dolcetto seit dem Mittelalter als idealen, unaufdringlichen, weil nicht so schweren Speisebegleiter, aber auch als unkomplizierten Zechkumpan für lange Abende mit Freunden. Hierzu erweist sich insbesondere die Eigenschaft des geringen Säuregehaltes als zuträglich, weil sie den Dolcetto besonders magenfreundlich macht. Mit Ausnahme des Dolcetto-Gefusels aus den Supermärkten, für das wir hier kein Wort übrig haben, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe sehr guter Weine, die in der Preisklasse von 8 DM bis 20 DM liegen. Wie bei allen guten Weinen sind auch viele an der Dolcetto-Poduktion beteiligten Winzer dazu übergegangen, auf Qualität zu setzen und, außer dem radikalen Zurückschneiden der Reben, Trauben einzelner Lagen nicht mehr zu mixen, sondern separat auszubauen. Solche Crus oder Lagenweine werden heute von fast allen wichtigen Barolo- und Barbaresco-Winzern und natürlich auch von den Spezialisten des Dolcetto angeboten. Natürlich findet man sie nicht im Supermarkt, sondern muss sich schon die Mühe machen, die Winzer aufzusuchen, bzw. in den Enotecen oder auch in gut sortierten deutschen Weinhandlungen zu schnüffeln. Im Piemonte finden wir mittlerweile 11 DOC-Gebiete für die kontrollierte Dolcetto-Verarbeitung. Vermarktet werden sie seit 1972/74 unter den 7 traditionellen Namen: Dolcetto d`Alba, Dolcetto di Dogliani, Dolcetto d`Asti, Dolcetto di Diano d`Alba, Dolcetto delle Langhe, Monregalesi und Dolcetto d`Ovada.Neu hinzugekommen sind in letzter Zeit die vier DOC-Gebiete Lange Dolcetto, Monferrati Dolcetto, Colli Tortonesi Dolcetto und Pierolese Dolcetto.

Der Dolcetto der Lage Suri des 
Weingutes Marenco

Der diesjährige Osterbesuch des Kellermeisters galt dem Dolcetto di Dogliani, jenem DOC-Gebiet, aus dem die Dolcetto-Rebe ursprünglich stammen soll. Unter den zahlreichen Winzern des Dogliani-Gebietes stechen besonders hervor die Weingüter Boschis, Schellino, Abbona, Devalle (Super-Einzellage: Bric sur Pian), Chionetti (vielleicht der Beste; Spitzeneinzellagen: La Costa und Briccolero), Einaudi, Marenco (Einzellage: Parlapa), Cozzo, und Fabiani. Besonders vom Kellermeister heimgesucht wurde diesmal das Weingut von Aldo Marenco, wobei Aldo, der sich auf einer Weinmesse in Verona befand, fachkundig von seinem Sohn vertreten wurde. 

 Der relativ kleine Betrieb kultiviert in ökologischer Anbauweise Wein auf zirka 10 ha in einer Höhe zwischen 400 und 500 M.ü.M. im Ortsteil Priona von Dogliani, darunter auch eine Reihe von Dolcetti.

Wer dieses Weingut besuchen möchte, fährt von Dogliani aus in Richtung Belvedere, ca. 3 km hinauf in die Weinberge, vorbei an dem nicht übersehbaren Weingut Luigi Einaudi (nebenbei erster Präsident Italiens nach dem Zusammenbruch des Faschismus), bis hinauf zur Frazioni Pamparato - Pironi. Als Dolcetto "per tutti giorni" (für jeden Tag) bietet Marenco den Dolcetto Pirun, die drei guten Cru-Weine sind der Dolcetto Bric (13%),

Der Bric der Familie Marenco

 
Der Parlapá des 
Weingutes Marenco
der Dolcetto Surì (13,5%) und der Dolcetto Parlapá (14%);"Parlapa" bedeutet nach Auskünften vonRoberto Marenco soviel wie "sprich nicht" und ist ein Ausruf des bewundernden Erstaunens im Sinne von "dem ist nichts mehr hinzuzufügen". Neben vielen kleinen Spezereien wie einer Beerenauslese (in Italien Passito genannt) und einer Dolcetto-Trauben-Marmalade (auf Frischkäse zu essen)von Mutter Marenco bietet das Weingut auch einen barrique-ausgebauten Barbera, aber der gehört ja in ein anders Kapitel. In jedem Falle lohnt ein Besuch im Dolcetto-Gebiet Dogliani wegen der dort zu findenden Weine und natürlich auch wegen der Gebiete Barolo und Barbaresco, die ja nur einen Katzensprung von 20 km entfernt liegen und gleich im Anschluss mit besucht werden können. 


Der Winzer Roberto Marenco mit dem Kellermeister bei der Verkostung.