Rinaltobrücke - Der vierte Versuch von 1591

Venedig-
in jeder Hinsicht ein Traum

-von Dr. Waltraud Meyer-Kriechbaum-



Wer träumt nicht von einem Urlaub in Venedig, sieht sich auf dem Markusplatz stehen, über die Rialto- Brücke schlendern,
die vielen Kirchen besichtigen.



Besonders zu empfehlen ist die Kirche San Donate mit ihrem herrlichem Mosaikfußboden.



Der Mosaikfußboden ist von 1140 a.D.




Aber neben allen Sehenswürdigkeiten, die die vielen Kunst-
führer, die sich pflichtbewußt jeder Venedigbesucher vor Reiseantritt besorgt, anpreisen, sollte man nicht vergessen, dass man Venedig auch genießen kann. Zum Frühstück in der Bar oder Pasticceria einen Capucino und ein Brioche läßt den Tag gut beginnen.
Aber Achtung- im Sitzen ist der Kaffee wesentlich teurer, also bevorzugen Sie einen Stehimbiss!

Salute!

Sollten Ihnen die Füße weh tun von all den herrlichen Kirchen, setzen Sie sich in ein kleiner Cafe auf einer Piazetta und betrachten Sie die vorbei strömenden Touristen, aber auch die Venezianer, ja es gibt sie noch, die Einheimischen, die hier entlang schlendern, einkaufen, arbeiten und leben. Die herrlichen kleinen Geschäfte lassen Neid aufkommen - diese Auswahl! Kaufhäuser und Supermärkte sucht man vergebens, hier wird noch geklönt, beraten, hier ist Einkaufen noch eine individuelle Angelegenheit, für die man Zeit übrig hat!
Nach einem Bummel durch die engen Gassen wird man am späten Abend durstig, hier helfen die vielen kleinen Enotecas (Weinstuben ) aus, der Venezianer trinkt "una ombra", übersetzt bedeutet das "einen Schatten", das ist ein kleines Glas Wein, das zwischen 1.000 bis 2.000 Lire - also ein bis zwei Mark - kostet, meist im Stehen oder an kleinen einfachen Holztischen stärkt man sich, trifft sich und ißt vielleicht dazu noch ein kleines Brötchen. Ganz typisch trifft man hier die Einheimischen am Weg von der Arbeit nach Hause, sie genießen ein Schwätzchen, entspannen sich, ehe sie sich der Familie widmen. Auch Sie sollten sich dieser nicht zu verachtenden Sitte anschließen, schließlich ißt man in Italien spät abends, da will die Zeit vorher sinnvoll überbrückt sein. Am Abend dann hat man die Qual der Wahl bei den vielen Restaurants!


Buon appetito!

Mein Tipp: meiden Sie die typischen Touristenpfade und haben Sie den Mut, ein kleines, venezianisches Lokal aufzusuchen. Auch wenn Sie nicht italienisch können, man wird Sie gut beraten. Typisch ist die Leber auf venezianische Art - Fegato alla Veneziana - , mit viel Zwiebel, das Ganze ist schmeckt süßlich und nicht jedermanns Geschmack. Vielleicht das beste Fischlokal "Testiere" , hier gibt es eine Vielzahl von Fischgerichten, man fängt mit "fischigen" Vorspeisen an und arbeitet sich langsam und lustvoll durch die Speisekarte, dazu ein Wein aus dem Veneto - einen herrlicheren Abschluss eines ereignisreichen Tages kann man sich kaum wünschen! O doch, eine Fahrt durch den nächtlich beleuchteten Canal Grande, einen Bummel über den Markusplatz, wo vor jedem Cafe Musik spielt, klassisch, südamerikanisch, jazzig - ganz wie Sie wollen!

-Murano und Burano - 2 Inseln in Venedig



Murano, die Insel der Glasmacherkunst. Brücke über den
Rio San Matteo


Burano am Fondamente San Mauro

Sollten die Füße schmerzen, die Hitze drücken und die viele Kunstwerke die Augen einfach überfordern, flieht man am besten auf einem Vaporetto - dem Busersatz Venedigs. An einer der vielen Anlegestellen findet sich rasch so ein Motorboot, mit dem man eine kühle Brise genießen kann und Meerluft schnuppert. Erstaunlich ist es schon, was alles auf den kleinen Gefährten transportiert wird - Obst und Gemüse, riesige Mengen an Wasserflaschen, Klopapier, Sand und Zement, aber auch ganze Umzüge und natürlich auch die Müllabfuhr ist mit kleinen Motorbooten unterwegs. Und so verwundert es auch nicht, dass es richtige Wasserstraßen gibt, gut gekennzeichnet - schließlich ist im Winter hier oft Nebel, der auch den kundigsten Kapitän orientierungslos werden läßt.


Mit dem Vaporetto durch´s Arsenal nach Murano

Vorbei an San Michele, der Friedhofsinsel, die einen Besuch lohnt, schippert man zuerst nach Murano. Schon im späten 13. Jhdt wurden die Schmelzöfen wegen der Feuergefahr, aber auch um die Herstellungsmethode geheim zu halten auf den aus 5 Inseln bestehenden Ort Murano verlegt. Hier kann man den kunstfertigen Glasbläsern in vielen Werkstätten bei der Arbeit zusehen.

Erstaunlich mit welcher Schnelligkeit und Präzision sie aus einem Glasklumpen ein Pferd, einen Hund oder einen Fisch fertigen. In der ersten Etage gibt es dann teurere Stücke zu kaufen, deren Preis nicht verwunderlich ist, wenn man die Herstellung bewundert hat.


Ponte dell Diavolo bei Torcello

Es lohnt sich aber ein Spaziergang über diese kleinen Inseln, hier findet man auch kleine Boutiquen, die sich auf besondere Stücke spezialisiert haben. Nach den ersten Einkäufen geht die Fahrt über Torchello weiter nach Burano, der Insel der Spitzen (merletti). Neben dem Fischfang leben die Einwohner hauptsächlich von diesen Handarbeiten.


Burano, die Insel der Spitzenherstellung

Auch hier fällt die Auswahl schwer - Tischdecken, Blusen, Puppen, wofür soll man nur sein Geld ausgeben? Die Wahl fällt sichtlich schwer. Berühmt ist Burano aber auch für sein jährlich neu getünchten Häuser, die der Insel ein fast kulissenhaftes Aussehen verleihen. Erschöpft, aber auch zufrieden, vielleicht auch mit erleichterter Urlaubskasse geht die Fahrt über das Meer zurück zur Hauptinsel Venedig!



Die Gondeln sind leer
der Traum ist zu Ende
heimwärts ich mich wende
Adieu Venezia - bis ich wiederkehr.