Nach zähen Verhandlungen und jahrelangem Ringen von unserem 1. Vorsitzenden
Peter Hanebuth war es endlich soweit. Der SV Wacker Osterwald bekam ein
Kunststoffsegment mit einer Weitsprung-, einer Hochsprung-, einer Stabhochsprung-
und einer Diskuswurfanlage. Diese Anlage war vor Jahren beantragt worden,
als es noch viele Kinder und Jugendliche in der Leichtathletikabteilung
gab. Jetzt, da sie bewilligt worden war und der Verein dafür einen
größeren Kredit aufnehmen musste, gab es kaum noch Schüler
in der Leichtathletikabteilung. Auch von den erfolgreichen Senioren des
Vereins haben viele mit dem aktiven Leistungssport aufgehört. Da fragte
man sich im Vorstand - natürlich zu Recht - für wen bauen wir
diese Anlage überhaupt?
Martina Wullekopf, eine ehemalige Leistungssportlerin, jetzt im Gesundheitssport
in Osterwald tätig, und Heinz Mohry, Seniorenleistungssportler, Abteilungsleiter
Gesundheitssport und Leichtathletik hatten schon viele Gespräche über
die missliche Lage der Kinderleichtathletik im Verein geführt. Jetzt
war es an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Martina Wullekopf
war der Meinung, dass es nicht an den Kindern und Jugendlichen liegt, dass
diese zu faul sind oder sich nicht mehr bewegen wollen sondern hauptsächlich
an den Erwachsenen, die auch immer weniger bereit sind, sich für eine
Sache ehrenamtlich zu engagieren. Sie vertrat die Meinung, wenn jemand
da sei, der sich einsetzen würde, ein Konzept hätte, würden
die Kinder auch wieder in den Verein kommen. Mit dieser Meinung standen
sie und Heinz Mohry alleine da. Die anderen meinten, im Zeitalter der Computer
hätte man einfach keine Chance, die Kinder nach draußen zu locken.
Jetzt war ihr Ehrgeiz gepackt, Martina Wullekopf wollte nicht glauben,
dass "ihre" Sportart Leichtathletik in Osterwald so ein Schattendasein
führen sollte. Zuerst fragte sie ihre Kinder, ob die, wenn sie das
Training übernehmen würde, die Sportart Leichtathletik betreiben
wollten. Als diese bejahten, ging es los. Denn ohne Familie im Rücken,
kann man sich für so eine Aufgabe nicht einsetzen, da auch viele Wochenenden
durch Wettkämpfe "draufgehen".
Mit den verantwortlichen Übungsleitern, Alfred Leopold, Thorsten
Lange, Markus Dickert und Jan Cernicky setzte man sich zusammen und besprach
das Konzept. Es sollte eine Breitensportgruppe mit gelegentlichen Wettkämpfen
im Alter bis 9 Jahren geben, die im Wechsel von Alfred Leopold, Thorsten
Lange und Markus Dickert betreut wird. Dann eine Wettkampfgruppe, Alter
ab 10 Jahren, für die Martina Wullekopf und Jan Cernicky verantwortlich
sind. Da Jan in Hannover lebt und studiert und selber noch Leistungssport
im GSC betreibt, kann er nur einmal in der Woche beim Training dabei sein.
Das schien für den Anfang auch ausreichend, da wir mit 7 Kindern angefangen
haben. Doch schon bald sprach sich das gute und abwechslungsreiche Training
herum und es wurden ganz schnell immer mehr Kinder, die zum Training erschienen.
Jetzt mussten mehr Helfer gesucht und gefunden werden. Von den Seniorensportlern
erklärten sich Heinrich Menge, Hannelore von Pichowski und Wilfried
Tönjes bereit, bei Bedarf mit ein
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zu springen. Mittlerweile absolvierten unsere Kinder auch ihre ersten
Wettkämpfe und schnitten sehr erfolgreich ab.
Als wir dann über 40 Kinder in unserer Gruppe hatten, entschieden
wir uns dafür, noch einen zweiten Trainingstag an zu bieten und einen
Lauftreff am Sonntag stattfinden zu lassen. Auch wenn viele skeptisch waren,
wurden diese Zusatztage gut angenommen und aufgrund unserer sportlichen
Erfolge und vielen Talente, bieten wir an einem Trainingstag interessen
-spezifisches Training an. Für diesen Tag konnten wir Heinz Mohry
und Eduard Heintz gewinnen, die neben Jan Cernicky und Martina Wullekopf
dann eine Gruppe trainieren. Eddy Heintz deckt den technischen Bereich,
wie Stabhochsprung, Kugelstoßen, Diskuswurf und Hürden ab, Heinz
Mohry den Sprint- und Sprungbereich, Jan Cernicky den Ausdauerbereich und
Martina Wullekopf geht an diesem Tag mit einigen Kindern ins Hallenbad.
Was besonders erfreulich war, ist die Tatsache, dass viele Eltern durch
den Lauftreff auch angefangen haben zu laufen. Auch haben wir ganz viele
Eltern in unserer Gruppe, die immer wieder ihre Hilfe anbieten. Einige
Eltern haben sogar eine Kampfrichterausbildung mit gemacht, weil jeder
Verein der an Meisterschaften teilnimmt, Kampfrichter stellen muss. Auch
die Wettkampfbetreuung würde ohne die Elternhilfe nicht funktionieren.
Wir verstehen uns alle gut und so wird es auch auf einem langen Wettkampftag
nicht langweilig, weil genügend Gesprächsstoff, auch außerhalb
des Sports, vorhanden ist. Auch unsere Kinder sind eine eingeschworene
Gemeinschaft geworden, jeder feuert jeden an und hilft wo er kann, dass
es eine Freude ist, sie zu trainieren und im Wettkampf zu beobachten.
Mittlerweile trainieren schon zwei Athleten von uns im Sportleistungszentrum
in Hannover und werden dort gefördert. Außerdem sind wir eine
Patenschaft mit dem TUS Wunstorf eingegangen. Jeden Mittwoch trainieren
unsere A- und B-Schülerinnen gemeinsam mit den Wunstorfern in Wunstorf.
So ist man auf den Wettkämpfen nicht mehr alleine, man kennt schon
einige Athleten, kann sich zusammen aufwärmen und im Wettkampf unterstützen.
So lernen sie, dass man nicht nur Gegner, sondern auch Freund sein kann.
Nach Wunstorf werden sie mit dem Vereinsbus gefahren, der von Sponsoren
unterhalten wird. Ohne den Vereinsbus könnten wir unser Training so
nicht durchziehen. Deshalb geht unser besonderer Dank an die Firmen Prosport
(Bodybuilding), Pegasus Security (Sicherheitsdienst), Metallbau Brandt
GmbH, Klingenberg GmbH (Zäune), Haase-Spedition GmbH, Forner GmbH
(Werbeagentur), Fliesen Jathe, Rosen-Apotheke Dr. Erdal, Autohaus Evers,
Fiat Autohaus am Blauen See, Otto Tegtmeyer (Sanitär), Wacker-Klause,
Herbert Schneider GmbH (Maschinenbau), Henjes GmbH (Metallbau),Datac Astrid
Gehrke (Steuerberatung), Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH, Meyerhoff
(Juwelier) und das Reisebüro Vier Jahreszeiten.
Abschließend möchten wir uns noch einmal recht herzlich bei
allen Eltern und Helfern bedanken, ohne die unser Aufbau Schüler-
und Jugendleichtathletik nicht hätte stattfinden können. Erfreulich
ist außerdem, dass auch die Gruppe mit den jüngeren Kindern
größer geworden ist. |
