Kurz vor Mitternacht fuhr ein Kleinwagen auf das Gelände der Tankstelle kurz vor der Autobahnanschlussstelle Herrenhausen. Zunächst betankte der Fahrer den Wagen. Danach betrat er den Verkaufsraum, bedrohte den 33-jährigen Kassierer unvermittelt mit einer silbernen Pistole und forderte die Herausgabe der Geldscheine. Das Überfallopfer händigte ihm ca. 900.-DM aus, danach musste es sich auf den Boden legen. Der Kassierer konnte noch |
Richtung Hannover fuhr. Die Fahndung der sofort alarmierten Polizei verlief erfolglos. Der unmaskierte Täter wird wie folgt beschrieben:
Deutscher, ca. 30 Jahre / 180-185cm, sportlich / kurzes dunkles Haar,
Hinweise im Zusammenhang mit dem Raubüberfall bitte an den Zentralen Kriminaldienst in Garbsen, Tel: 05131/701-1 oder jede andere Polizeidienststelle. |
Die Polizei berichtet:
Tankstellenüberfall - Täter gefasst
Polizeiinspektion
Hannover-Land
Wie am 15.6. vom LeineBlick berichtet, war der unmaskierte Täter kurz vor Mitternacht in einem roten Kleinwagen auf das Tankstellen- Gelände gefahren und hatte zunächst getankt. Im Verkaufsraum hatte er dann einen Angestellten mit einer Schußwaffe bedroht und Bargeld gefordert. Nach der Tat floh er zunächst unerkannt. Das 33-jährige Überfallopfer konnte jedoch wesentliche Kennzeichenfragmente des Täterfahrzeuges ablesen. Mit deren Hilfe führte die Spur der Ermittler zu dem 19-jährigen |
Am 20. Juni nahmen Vareler Polizeibeamte den Tatverdächtigen fest.
In seinem Pkw fanden sie u.a. die mutmaßliche Tatwaffe, eine Gaspistole
auf. In seiner anschließenden Vernehmung räumte der junge Mann
den Raubüberfall ein. Mit seiner Beute will er in der vergangenen
Woche seinen Lebensunterhalt finanziert haben. Auf Antrag der hannoverschen
Staatsanwaltschaft hat das Amtsgericht Varel am vergangenen Donnerstag
einen Untersuchungs- Haftbefehl gegen den
Der Heranwachsende wartet jetzt in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg auf seinen Prozess. |
Die Teilnehmer kamen aus allen Bereichen des Mittelstandes und seiner Verbände: Die Kreishandwerkerschaft Neustadt und Burgdorf war ebenso vertreten wie der Uetzer Ring, die Werbegemeinschaften Einkaufsziel Lehrte, CCL und Markthalle Langenhagen, der Aktionskreis Einkaufsstadt Burgdorf, der Mittelpunkt Mellendorf sowie Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes aus Garbsen oder Mitglieder des Verkehrsvereins Region Lehrte. Vom Malermeister bis zur Obermeisterin der Damenschneider-Innung reichte die Palette der Berufsgruppen. Monika Ganseforth begleitete die Gruppe in Berlin, berichtete über ihre Arbeit in der Hauptstadt und beantwortete viele Fragen. Im Finanzministerium sowie im Wirtschafts- Ministerium erfuhren die Teilnehmer alles Wissenswerte über die Mittelstandspolitik der Regierung. Hitzige Diskussionen gab es beim Thema verlängerte Ladenöffnungszeiten, duales Ausbildungssystem in Deutschland und Betriebsverfassungsgesetz. Über die Schwerpunkte der rot-grünen Mittelstands- und Finanzpolitik informierte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Jörg-Otto Spiller. |
Die Umweltpolitikerin Ganseforth wies auf die vorbildliche ökologische Bauweise hin mit Blockheizkraftwerk, raffinierter Nutzung der Sonneneinstrahlung, Wasserkühlung statt Klimaanlage und Regenwassernutzung. Ein Höhepunkt war die Besichtigung des Plenarsaals im beeindruckenden Reichstags- Gebäude mit sachkundigem Vortrag über Arbeit und Aufgabe des Parlaments sowie über die einzigartige Architektur des Gebäudes. Der Blick vom Dach des Reichstages und die Besteigung der Kuppel gehörten dazu. Bei sommerlichen Temperaturen blieb noch genug Zeit zum Schlendern auf dem modernen Potsdamer Platz sowie auf dem barocken Gendarmenmarkt, einer der prächtigsten Plätze Europas. Eine weitere Attraktion war eine Bootstour auf der Spree durch die endlosen Berliner Brücken. "Berlin ist eine alte und junge Stadt zugleich“, stellen die Mittelständler am Schluss fest. Monika Ganseforth freute sich, dass es ihr gelungen war, den Besuchern ein interessantes und informatives Programm mit Blick hinter die Kulissen des politischen Berlin zu bieten. |
23.5.2001, ws - Wie von in der Tagespresse teilweise
berichtet, ist am Sa., 14. April ein männlicher Leichnam aus dem Mittelland-
Kanal in der Wunstorfer Gemarkung Idensen geborgen worden. Der Tote trug
keinerlei Personalpapiere bei sich und konnte trotz intensiver Ermittlungen
bis heute nicht identifiziert werden.
Ein Schiffsführer hatte den im Kanal treibenden Toten entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Freiwillige Feuerwehr Polle barg den Leichnam aus dem Mittellandkanal. Dem Obduktionsergebnis zufolge ist der ca. 50 Jahre alte Mann vermutlich
vor fünf Wochen ertrunken. Hinweise auf ein Gewaltverbrechen
Hinweise zur möglichen Identität
des Ertrunkenen bitte an den Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion
Hannover- Land in Garbsen (Tel: 05131 701-1) oder jede andere Polizeidienststelle.
|
![]()
|
Monika Ganseforth:
Pfand - der Umwelt zuliebe
Berlin, 21.5.2001 - Wenn es nach der rot-grünen
Mehrheit im Bundestag geht, kommt ab Anfang nächsten Jahres ein Pflichtpfand
auf "ökologisch nicht vorteilhafte" Verpackungen. Das berichtet die
SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Ganseforth.
Zwei Jahre lang sei mit der Wirtschaft über eine Stabilisierung
von Mehrwegverpackungen verhandelt worden - ohne Erfolg. Der Anteil der
Einwegverpackungen für Getränke stieg von Jahr zu Jahr.
"Wegen der Ungereimtheiten dieser Verordnung, die nur Pfand auf Bierdosen,
nicht aber auf Cola-Dosen vorsieht, haben wir eineneue Verpackungsverordnung
beschlossen", erklärt Monika Ganseforth. Diese sieht Pfand
|
Damit solle die Mehrwegquote für Getränkeverpackungen wieder erhöht und Chancengleichheit für die Mehrwegsysteme hergestellt werden. "Das spart Rohstoffe und stoppt vor allem die Vermüllung der Landschaft", meint Monika Ganseforth. "Manche Erholungsgebiete sehen heute nach einem schönen Wochenende wie Müllhalden aus. Die Reinigungstrupps müssen wir alle bezahlen. Wenn die Plastikflaschen und Dosen mit Pfand belegt sind, wird sich mancher Zeitgenosse überlegen, ob er sie wirklich einfach in die Landschaft schmeißt", erwartet die Politikerin. Sie hofft, daß es den Lobbyisten und Discountern wie Aldi und Lidl nicht noch gelingt, den Bundesrat so zu beeinflussen, eine Mehrheit gegen das Pflichtpfand zu mobilisieren. |
18.5.2001 ws - Besucher des Regenwald- Hauses staunten
nicht schlecht, als sie am vergangenen Samstag einer großen Ansammlung
in Schaumburger Trachten gekleideter Menschen begegneten: unter Ihnen Hiltrud
Schröder. Der Anlass: eine Scheckübergabe.
Stolze 5555 DM konnten die Schaumburger Trachtengruppen als Erlös des Bad Nenndorfer Prünmarktes der diesjährigen Schirmherrin, Frau Hiltrud Schröder, für deren Hilfsprojekt HELP übergeben. Nähere Informationen zum HELP e.V. finden Sie im Internet unter www.HILLU.de. |
Der Prünmarkt wurde von 3 Frauen (Sophie Mensching,
Jutta Rohrsen, Renate Bredemeier) in Bad Nenndorf ins Leben gerufen und
wird seit einigen Jahren dort jährlich im März durchgeführt.
"Prün" ist plattdeutsch und bedeutet "Handarbeiten". Es handelt sich
dabei um einen Markt, auf dem Handarbeiten vorgeführt und verkauft
werden. Zum großen Teil wird gezeigt, wie die Schaumburger Trachten
hergestellt wurden und werden (Mützenmacher; Aussticken von Schürzen
und Tüchern; Spinnen; Knöpfe beziehen etc.). Darüber hinaus
gibt es Stände, die Seidenmalerei, Korbarbeiten; Stickereien, Fensterbilder,
Teddys, Blumen, Kränze etc. anbieten. Alle Aussteller sind in der
Schaumburger Tracht gekleidet.
![]() Mitglieder der Trachtengruppe aus Ottensen Dae Aalaester Maikens beim anschließenden Besuch des Regenwaldhauses. Die Gruppe ist jedes Jahr maßgeblich an der Gestaltung des Prünmarkts beteiligt. Marie Daseking (vorne links) ist übrigens eine der wenigen noch "echten" Trachtenfrauen... Kontakt: eMail oderüber
die 1. Vorsitzende Dae Aalaester Maikens e.V., Petra Kiparski,
|
Der nächste Markt Dütt un Datt findet statt am 30. September an der Wandelhalle in Bad Nenndorf. Wieder stehen die Trachten im Vordergrund und es werden verschiedene Handwerke von früher und heute präsentiert: Stuhl flechten, Schuster ... |
Bundesregierung tritt Spekulationen
entgegen:
Kein Bekenntnis Ghaddafis zu
Lockerbie
In der Online-Ausgabe der FAZ lesen sich die Vorwürfe so:
|
Der Artikel bezieht sich auf vertrauliche Gespräche mit ausländischen Staatschefs. Die Bundesregierung kommentiert grundsätzlich keine Informationen, die unter Verstoß gegen geltende Geheimhaltungs- Vorschriften weitergegeben wurden. Um jedoch weiteren Spekulationen entgegen
zu treten, stellt die Bundesregierung folgendes fest: Der Außen-
und Sicherheitspolitische Berater des Bundeskanzlers, Michael Steiner,
hat am 17. März 2001 ein vertrauliches Gespräch mit dem libyschen
Staatspräsidenten Ghaddafi
Den FAZ-Text in der Online-Ausgabe finden Siehier. |
![]() Verstrahlte Sperrzone mit Blick auf den stillgelegten Atomreaktor Berlin, 14.5.2001 pm - Noch jahrhundertelang wird das radioaktiv verseuchte Gelände um den Atomreaktor nicht bewohnbar sein. Auch die Auswirkungen für die Menschen, die durch die radioaktive Strahlung von Stoffen wie Jod, Calcium und Strontium belastet wurden und noch, je nach Halbwertzeit, Jahrzehnte und Jahrhunderte belastet werden, sind noch nicht abzusehen. Das erfuhr die SPD- Bundestagsabgeordnete Monika Ganseforth bei ihrer Fahrt nach Weißrußland (Belarus).
Obwohl dieses Land selber keinen Atomreaktor betrieb und in absehbarer Zeit bauen will, wurde es 1986 beim Reaktorunfall von etwa 70% von der radioaktiven Strahlung betroffen. "In Weißrußland findet an den Menschen ein Langzeitversuch über die Folgen eines Atomunfalls statt", schildert Monika Ganseforth ihren Eindruck. Es sind noch viele Fragen und Zusammenhänge offen. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, z. B. durch die Schwächung des Immunsystems und seine Folgen sowie durch Krebserkrankungen, haben erst begonnen. Im Distrikt Gomel, einer der am stärksten betroffenen Regionen, hat beispielsweise die Lebenserwartung zwischen 1987 und 1998 für Frauen um 4,2 Jahre auf 72,8 Jahre, die für Männer sogar um 6,5 Jahre auf 66,6 Jahre abgenommen. Das Land und die Menschen benötigen Hilfe bei der Bewältigung der Probleme, vor allem bei der Behandlung der Krebserkrankungen. Statt dessen versuchen die Atomenergie- Organisationen wie IAEA und EURATOM, aber auch Organisationen aus den USA und Japan, Zugriff auf die Daten der Krebs- Erkrankungen, z. B. bei Schilddrüsenkrebs, zu erhalten. Es gebe Versuche, Wissenschaftler aus Weißrußland zu beeinflussen. Geräteausstattung und finanzielle Zuwendungen würden zugesagt, um Zusammenhänge zwischen dem Atomunfall und der Zunahme der Krebserkrankungen zu verschleiern. Während die Menschen mit den Folgen der Tschernobylkatastrophe allein gelassen werden, versucht die Atomenergie-Community |
mit internationaler Unterstützung überall, aber
vor allem in Osteuropa, den Regierungen neue AKWs anzudienen.
Das mindeste, was von der Atomindustrie zu erwarten wäre, wenn schon nicht aus rechtlichen, so wenigstens aus moralischen Gründen, wäre, sich an den Kosten der Folgen der Reaktorkatastrophe zu beteiligen. Sie haben am Bau und Betrieb der AKWs reichlich verdient. Bewundernswert ist der Einsatz der unzähligen Initiativen aus Deutschland. Sie geben Tschernobyl-Kindern die Möglichkeit, sich wenigstens für einige Wochen in Deutschland zu erholen in nicht radioaktiv belastender Umgebung mit nicht verstrahlten Lebensmitteln. Auch die Transporte mit medizinischem Gerät oder anderen Hilfsgütern aus Deutschland werden mit großer Dankbarkeit angenommen. Es besteht allerdings die Sorge, ob die Hilfsbereitschaft noch über lange Zeit bestehen wird.
"Tschernobyl darf nicht vergessen werden", fordert daher auch Monika Ganseforth. Sie freute sich, daß sie Geräte und Hilfsgüter von Initiativen aus Neustadt (Pastoren Gülich) und Lehrte (Hiltrud Schröder) in Gomel sah.
Beeindruckend war der Besuch in der verstrahlten Sperrzone. Die Orte sind verlassen und wachsen zu. "Die Natur holt sich die Häuser und Felder zurück", beschreibt die Abgeordnete den Eindruck. "Wenn nicht der Atomreaktor in der Ferne zu sehen wäre, könnte man glauben, man sei in einem Naturparadies. Keine Menschen, dafür viele Tiere wie Elche, Rehe, Wildschweine und viele Vögel". Wenn man den aufgeschütteten Weg verläßt, zeigen die Strahlenmeßgeräte allerdings an, wie verstrahlt diese Region ist. "Die Tschernobyl-Sperrzone gehört zu dem Beeindruckensten, das ich je gesehen habe", beschreibt die Abgeordnete ihren Besuch in Weißrußland. "Ich bin bestärkt worden in meiner Überzeugung, daß die Atomenergienutzung zu gefährlich ist. Sie muß bei uns und weltweit schnellstens beendet werden muß", meint Monika Ganseforth. |
Rangierbahnhof Seelze:
Propan-Waggons entgleisen bei Rangierarbeiten
- Pressemeldung Polizeiinspektion Hannover-Land 12.52
Uhr -
27.4. - 20:02 Uhr: Propangas wird umgepumpt:
Erste Erkenntnisse zum Unfallhergang
Rettungsorganisationen im Einsatz.Am Nachmittag wurde zunächst der im Gleisbett stehende Kesselwagen eingegleist und aus dem Gefahrenbereich gezogen. Nach einer Besichtigung des umgestürzten Waggons hat ein Expertenteam der Fa. BASF aus Ludwigshafen gegen 18.00 Uhr mit dem Umpumpen der brisanten Ladung begonnen. Nach dem Entleeren soll der Kesselwagen mit Hilfe zweier Krane aufgerichtet und zu einem abseits gelegenen Streckenabschnitt gezogen werden. Dort will man am Samstag die Bergungs- Maßnahmen beenden. Wegen des Unfalles mussten ca. 500 Anwohner im Bereich des Unglücksortes ihre Wohnungen verlassen. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn AG in Richtung Ruhrgebiet und Bremen kam es zu Verspätungen von bis zu 90 Minuten. |
Unglücksursache mit: Seinen Ausführungen zufolge, hätten sich die betroffenen Waggons und der Ablaufberg vor dem Unfall in technisch einwandfreiem Zustand befunden. Während des Abrollens der Kesselwagen sei unter ihnen eine Weiche gestellt worden, was zur Entgleisung der Waggons geführt habe. Ob das Stellen der Weiche infolge eines Bedienungsfehlers (menschliches Versagen) oder einem technischen Defekt geschehen sei, sollen die weiteren Ermittlungen der Behörde ergeben. Mit einem abschließenden Ergebnis rechne man Mitte der kommenden Woche. |
Der Minister stimmte einer Anmietung von weiteren ca. 1.300 qm Bürofläche
an der Meyenfelder Straße zu. Die Räume sollen
Im Zuge der 1994 umgesetzten Polizeireform mussten die beiden ZKD- Kommissariate aus |
Dieses Provisorium könne nun endlich beendet werden, so PI-Leiter Eckhoff. Die Zusammenführung werde Dienst- und Kommunikationswege verkürzen und damit zur Effektivierung der Ermittlungsarbeit beitragen. Die Argumentation des Inspektionsleiters überzeugte auch den niedersächsischen Finanzminister, dessen Haus die notwendigen Mittel für die Zusatzanmietung genehmigt hat. In den Räumen des Polizeikommissariates Burgdorf werden durch den Wegzug der ZKD-Kommissariate jedoch keine Büros verweisen. Eine besondere Ermittlungseinheit der Bezirksregierung Hannover wird die Flächen lückenlos nachnutzen. |
Obwohl Weißrußland selber keine Atomkraftwerke hat oder in absehbarer Zeit haben wird, ist es das Land, das von den Auswirkungen der Reaktorkatastrophe am 26. April 1986 am stäksten betroffen wurde. |
Alternativen wie Energieeinsparung und erneuerbare Energien sprechen. "Meine Reise soll dazu beitragen, daß die Gefährlichkeit der Atomenergienutzung nicht in Vergessenheit gerät", begründet Monika Ganseforth die Fahrt. "Die Gefahren der Atomenergie machen nicht an Grenzen halt. Die Folgen einer Reaktorkatastrophe belasten Menschen und Regionen noch über Jahrzehnte". |
![]() Laufende Maschinen faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten. Jedoch erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich weltweit eine wachsende Anzahl von Forschungsgruppen mit der Realisierung laufender Roboter. Durch die sprunghafte Entwicklung von Aktorik, Sensorik und Rechenleistung ist man heute in der Lage, komplexe laufende Maschinen zu konstruieren und zu bauen. Wir haben Ihnen hier einen interessanten Beitrag des Lehrstuhles B für Mechanik unter der Leitung von Prof. F. Pfeiffer herausgesucht, der dem interessierten Laien auch einige Fachinformationen gibt. Wer es etwas unterhaltsamer wünscht, kann sich hier einen dreiminütigen Hörfunk- Beitrag herunterladen (MP3-Datei, 5,6 MB, abspielbar z.B. mit RealPlayer) Im Rahmen des DFG- Forschungs- Schwerpunktes "Autonomes Laufen" beschäftigt sich ein Teilprojekt mit der Realisierung der zweibeinigen autonomen Laufmaschine "Johnnie". Angestrebt wird ein menschenähnlicher, dynamisch stabiler Gang. Der Roboter ist in der Lage, auf unebenem Boden sowie um Kurven zu gehen. Er soll auch joggen, das durch kurze Flugphasen ohne Bodenkontakt charakterisiert ist. Die Autonomie der Maschine bezieht sich auf die Aktorik, die Sensorik und die Rechenleistung, lediglich die Energie wird über ein Kabel zugeführt. Die Laufmaschine verfügt über eine dem menschlichen Gangapparat nachgebildete Struktur mit 17 angetriebenen Gelenken bei einer Körpergröße von 1,8 m und einem Gewicht von etwa 40 kg. Jedes Bein besitzt sechs angetriebene Gelenke, davon drei in der Hüfte, eines im Knie sowie zwei (Beugen / Strecken und seitliches Kippen) im Sprung- Gelenk. Ferner läßt sich der Oberkörper um die Hochachse drehen. Die beiden Arme werden zum dynamischen Drallausgleich eingesetzt. Sie verfügen über je zwei Freiheitsgrade. Alle Gelenke werden mit Elektromotoren angetrieben und mit Leichtbaugetrieben untersetzt. Um elektromagnetische Störungen niedrig zu halten, kommen vorwiegend digitale Sensoren zum Einsatz. Lage und Geschwindigkeit der Gelenke werden mit inkrementellen Winkel- Encodern gemessen. Die Ermittlung der Bodenaufstandskräfte übernehmen zwei in den Füßen integrierte dreiachsige Kraftmomentensensoren. Ein Orientierungssensorsystem bestehend aus
|
Zur Sensordatenverarbeitung und Motor- Ansteuerung werden fünf Microcontroller (Infineon C167CS) eingesetzt. Sie kommunizieren mit einem schnellen PC-Board (Pentium III, 800MHz Dual) über zwei CAN- Interfaces. Die Regelungsalgorithmen laufen auf dem PC unter einem Echtzeit- Betriebssystem (RTAI-Linux). Eine weitere Besonderheit der Maschine liegt im Regelungskonzept, welches in drei Ebenen untergliedert ist. Die oberste Ebene regelt die globale Gangkoordination. Hier wird zwischen den Phasen Stehen, Gehen und Joggen umgeschaltet. Die unterlagerte zweite Ebene der Trajektoriengenerierung ist für die Schrittplanung zuständig. Jeder Schritt setzt sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Phasen (Standphase, Schwungphase, ...) zusammen. Für jede dieser Phasen wird der Bewegungsablauf der Gelenke errechnet. Dabei darf der berechnete Schritt nicht zu einem Abheben oder Kippen des Standfußes führen. Um dies zu verhindern, werden optimierte Schrittparameter aus Tabellen gelesen, die zuvor mit einem umfassenden mechanischen Ersatzmodell der Maschine erzeugt wurden. Die Regelung dieser Bewegungen geschieht in der untersten dritten Ebene "Regelung der Systemdynamik" Ihr liegt die Methode der Feedback- Linearisierung zugrunde. Die Feedback-Linearisierung als modernes nichtlineares Regelungskonzept bietet gerade für das Laufen besondere Vorteile, da alle dynamischen Effekte erfasst und in der gewünschten Weise beeinflusst werden. Die gesamte Laufmaschine mit allen ihren Komponenten muss allerdings als Ersatzmodell abgebildet und in der untersten Ebene "Regelung der Systemdynamik" in Echtzeit abgearbeitet werden. Nur so ist es möglich, die passenden Gelenkmomente für die Steuerung der Antriebe vorzugeben. Das Regelungskonzept wurde intensiv unter Verwendung eines Mehrkörper- Simulations- Programmes untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass sowohl Stehen, Gehen und Joggen stabil geregelt sowie Störungen effizient ausgeglichen werden.
Lehrstuhl B für Mechanik, Leitung: Univ. Prof. Dr.-Ing. Friedrich Pfeiffer, Technische Universität München, Fakultät für Maschinenwesen Boltzmannstraße 15, D - 85748 Garching Tel.: ++49(0)89/289-15200, Fax: ++49(0)89/289-15213 Sehr interessante weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Instituts. Von dort stammt auch das oben gezeigte Bild. Ansprechpartner:
|