Mit dem Mietwagen an Australiens Ostküste
– Eine Art Tagebuch

- von Kerstin Engel -

Teil 1: Sydney
Teil 2: Blaue Berge und Skippys Enkel
Teil 3: Malerische Strände und ein Krankenhaus für Koalas


Teil 1: Sydney

AUSTRALIEN - dieses Land übt einfach eine gewisse Faszination auf viele Menschen aus, da es so unglaublich weit weg ist und vieles, vor allem die Natur, dort ganz anders ist als hier. So ging mit einem vierwöchigen Urlaub vor einigen Monaten auch für mich ein Traum in Erfüllung, von dem ich in mehreren Folgen einige Ausschnitte wiedergeben möchte.
 
Natürlich wäre es zu schade gewesen, sich bei 
einer Australienreise nur auf einem einzigen Ort zu beschränken. Dazu hat das Land viel zu viele unterschiedliche Eindrücke zu bieten, und der Flug ist mit einer Gesamtzeit von ca. 23 Stunden von Hannover bis zur Ostküste ja auch nicht gerade kurz. Wir entschieden uns daher dafür, einen Mietwagen zu nehmen (obwohl man sich an das Steuer und den Blinker auf der rechten Seite erst ein bisschen gewöhnen muss...). Startpunkt unserer Tour war Sydney, die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Dort hatten wir für drei Nächte ein Zimmer im Gazebo-Hotel. 


Gazebo Sydney

Mietwagen und Hotel kann man übrigens schon von Deutschland aus buchen, wenn man möchte.


Ein typisches australisches Frühstück

Satt und zufrieden nach einem reichhaltigen Frühstück mit „Pancakes“ bzw. Eiern, Speck und Pommes (!) machten wir uns am ersten Morgen natürlich gleich auf zum Wahrzeichen Sydneys, dem Opera House. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir die Royal Botanic Gardens (tgl. von 6.30 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet) und trauten unseren Augen (und Ohren) kaum, als wir nicht nur Pflanzen aus aller Welt, sondern auch hunderte zeternder Fledermäuse in einigen Bäumen hängend entdeckten! Auch sonst gefielen uns die Gärten sehr gut. Wo sonst wird einem schon empfohlen, auf dem Rasen zu gehen und die Bäume zu umarmen?!

Dann kam sie endlich in Sicht: die berühmte Oper von Sydney! Und dahinter die Harbour Bridge, die gerade wieder von einigen wagemutigen Touristen erklettert wurde (dazu werden geführte Touren angeboten), und die aufgrund ihrer Bügelform auch liebevoll "Coathanger" genannt wird.
Nachdem wir uns die riesigen "Muschelschalen" des Opernhauses zunächst von außen angesehen hatten, 

entschlossen wir uns zu einer Führung ins Innere (tgl. 9 - 16 Uhr), da es ohne Bezahlung keine Chance gibt, das Gebäude zu betreten. Die Besichtigung mit Informationen zur Planung und zum Bau der Oper, die 1973 von Queen Elizabeth II. eröffnet wurde, war aber sehr interessant. Außerdem war ein Erfrischungsgetränk inbegriffen, das bei den Temperaturen, die um einiges höher lagen als im regnerischen Deutschland, sehr angenehm war.


Opera House und Harbour Bridge

Vom Opernhaus aus ging es quer durch die Stadt zum 325m hohen Sydney-Tower, auf dem wir eigentlich gemütlich Kaffee trinken wollten. Es stellte sich jedoch heraus, dass dies ein naiver Gedanke war, da für die beiden Restaurants auf dem sich drehenden Turm Reservierungen nötig sind und man dort recht teuer essen muss. Selbst ein einfacher Ausblick von der Aussichtsplattform hätte umgerechnet über 20 DM gekostet. Wir gingen daher lieber zur St. James Cathedral, deren Bau aus dem Jahr 1820 einen interessanten Kontrast zu den Hochhäusern der Stadt bildet.


St. James Cathedral und Hochhaus

Den nächsten Tag verbrachten wir am Darling Harbour - ehemals ein vergammelter Hafen, aber nun ein renovierter Stadtteil mit Restaurants, Shops, Freilichtbühnen, Museen und dem Sydney Aquarium, welches wir als erstes besuchten. Hier hat sich das Eintrittsgeld von ca. DM 20 wirklich gelohnt! Neben Fischen aller Farben aus australischen Gewässern gab es u.a. Korallen, Echsen, Seehunde, Pinguine und Frösche zu bestaunen. Besonders beeindruckend waren aber die riesigen Becken, unter denen die Besucher wie durch Glastunnel hindurch gehen können und sich Auge in Auge mit grimmig schauenden Haien befinden oder große Rochen über sich hinweg schweben sehen - ein einmaliges Erlebnis! Witzig fanden wir außerdem das Streichelbecken, in dem man z.B. Seesterne oder Seegurken berühren kann.

Nach dem Besuch des Aquariums wollten wir den Hafen dann vom Wasser aus erkunden. Da die größeren Fähren nach 15.30 Uhr im australischen Herbst schon nicht mehr fuhren, nahmen wir eines der sogenannten Wassertaxis, die zwar kleiner sind aber dafür schneller. Wieder an Land schauten wir uns noch einige Geschäfte auf der anderen Seite des Hafenbeckens an. Als wir wieder ins Freie traten war es bereits dunkel und es bot sich ein atemberaubender Blick auf den beleuchteten Hafen sowie die Skyline Sydneys!

Zum Abschluss des Tages wollten wir noch das Flair der nahegelegenen Chinatown genießen, wurden aber leider enttäuscht, da hier einfach nur viele chinesische Restaurants und Souvenirläden für die Touristen aneinander gereiht waren. Dafür genossen wir später von der Bar unseres Hotels aus einen weiteren fantastischen Blick auf das nächtliche Sydney samt Opera und Harbour Bridge.

to be continued...

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Teil 2: Blaue Berge und Skippys Enkel
Three Sisters in den Blue Mountains
Three Sisters in den Blue Mountains

Nach drei Tagen Aufenthalt in Sydney (siehe Teil 1) freuten wir uns eigentlich darauf, dem Großstadtrummel zu entfliehen. Schließlich wollten wir ein bisschen mehr von Australiens Landschaft entdecken und entschieden uns daher für einen sprichwörtlichen Abstecher ins Blaue, nämlich in die nahegelegenen Blue Mountains. Der Name dieses Gebirgszuges stammt von seinen ausgedehnten Eukalyptuswäldern, deren Blätter feinste Öltröpfchen absondern und damit die Luft bläulich erscheinen lassen.
Wentworth Falls
Den ersten Stopp machten wir im Städtchen Wentworth Falls, das ca. 100 km westlich von Sydney liegt. Am Wentworth Falls Lookout wurden wir schon einige Treppenstufen später mit einem herrlichen Blick auf einen Wasserfall sowie auf das Blue Mountains Valley (Bild unten) belohnt:
Blue Mountains Valley
Anschließend ging es weiter nach Katoomba, dem touristischen Zentrum der Blauen Berge. Vom sogenannten Echo Point aus gingen wir auf einem kurzen Wanderweg - gemeinsam mit unzähligen anderen Touristen - zu den Three Sisters, einer Formation aus drei Felsen, die aber nur mit viel Fantasie tatsächlich an Schwestern erinnern (Titelbild).
Ausblick aus der Scenic Skyway
 

Ein Stückchen weiter stiegen wir dann in die Scenic Skyway, eine Gondel, mit der man bequem über eine etwa 300 m tiefe Schlucht gebracht wird und abermals einen atemberaubenden Blick auf einen Wasserfall genießen kann.

Lithgow Weather Rock
 

Durch eine schöne Landschaft mit vielen Weiden fuhren wir noch weiter bis nach Lithgow. In dieser sonst eher tristen Stadt entdeckten wir immerhin einen Stein, der das Wetter vorhersagen kann.

Nach diesen ersten Eindrücken von der Landschaft an Australiens Westküste wollten wir nun auch ein paar der einheimischen Tiere begegnen. Da dies zumindest bei einigen Arten in freier Wildbahn nicht immer ganz einfach ist, fuhren wir wieder zurück Richtung Sydney und etwas weiter nach Norden in den Waratah Park. Hier lebte einst Skippy, das berühmte Känguruh, von dem heute noch ein Nachfahre zu bewundern ist! Einige der Kulissen aus der Fernsehserie sind auch noch vorhanden. Im Streichelgehege des Tierparks machten wir dann Bekanntschaft mit weiteren Känguruhs, die zwar harmlos dreinschauten, aber beim Ergattern des am Eingang gekauften Tierfutters ziemlich skrupellos ihre Krallen einsetzten! Die Hauptattraktion sind aber eigentlich die Koalas, die zu bestimmten Zeiten sogar von den Besuchern gestreichelt werden dürfen. Da aus Rücksicht auf die nachtaktiven Tiere nicht mit Blitz fotografiert werden darf, ist davon leider kein brauchbares Bild vorhanden. Es sollten aber natürlich nicht die letzten Koalas sein, die wir während des vierwöchigen Australienurlaubs trafen...
to be continued...
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Teil 3:
Malerische Strände und ein Krankenhaus für Koalas
- von Kerstin Engel -

Pelikane in The Entrance
Im Reiseführer hatten wir schon gelesen, dass es im Ort The Entrance viele Pelikane geben soll. Die wollten wir natürlich sehen und somit wurde diese Stadt mit dem merkwürdigen Namen zu unserem nächsten Reiseziel. Außerdem wollten wir nun endlich wie geplant den Weg nach Norden einschlagen. Die Termine der offiziellen Pelikan-Fütterungen passten dann zwar nicht in unseren Zeitplan, aber am Strand haben wir auch so einige getroffen...
Da es jedoch etwas bewölkt war, fuhren wir bald weiter gen Norden. Nach einer Weile ließen wir uns dabei zu einem Umweg auf einem der sogenannten Tourist Drives verleiten, den wir nicht bereuten. Rechts und links der Straße lagen vereinzelte malerische Farmen mit Ländereien, deren Ausmaße in Deutschland wohl kaum zu finden sind. Fast alle davon standen zum Verkauf und weckten gewisse Großgrundbesitzer- Träume!
Eine australische Farm
Wir machten dann sogar noch einen weiteren Umweg, um zu dem Örtchen Seal Rock zu gelangen, das am Ende einer äußerst holprigen Sackgasse liegt. Ein toller Ausblick und ein beschaulicher Strand waren die Belohnung dafür:
Seal Rock 
Schließlich kamen wir im Zielort des Tages Port Macquarie an. Abends schlenderten wir dort noch ein wenig durch die Innenstadt, wo tatsächlich der Bär tobte. Scheinbar hatten wir hier einen recht beliebten Urlaubsort entdeckt. 
Am folgenden Tag führte der erste Weg in das nahegelegene Koala Hospital. Hier werden kranke und verletzte Koalas wieder gesund gepflegt oder bekommen ihren Altersruhesitz. Die „Patienten“ leben in einigen Freigehegen, die von Besuchern ohne Eintrittsgeld angesehen werden können. Ein paar der angegebenen Tiere konnten wir in den hohen Eukalyptusbäumen allerdings gar nicht entdecken und einige erst nach längerem Suchen. Es war faszinierend, die Koalas in beinahe natürlicher Umgebung zu sehen. Das Hospital ist auf Spenden angewiesen und um einen kleinen Beitrag zu leisten „adoptierten“ wir die Koaladame Shelley Alicia. (Das Geld dient hauptsächlich dazu, den Tieren den Lebensraum zu erhalten.) Dafür bekommen wir nun alle paar Monate die neusten Informationen des Hospitals zugeschickt.
Shelley Alicia
Als nächstes fuhren wir zu einem Naturpark nahe dem Lighthouse Beach in Port Macquarie. Auf einem kleinen Pfad durch beinahe tropische Vegetation landeten wir letztendlich an einem sehr schönen lauschigen Strand. Zum Baden waren allerdings die Wellen zu hoch und wir beschränkten uns darauf, Steine und Muscheln zu suchen.

Strand in Port Macquarie
Bevor wir wieder ins Auto stiegen, warfen wir noch einen kurzen Blick auf den ebenfalls traumhaften Lighthouse Beach:
Lighthouse Beach
Inzwischen wurde das Wetter schlechter; wir hatten sogar die ersten Regentropfen abbekommen. Weiter Richtung Norden fuhren wir durch die Bananenstadt Coffs Harbour, übernachteten in der wenig spannenden Stadt Ballina und machten am nächsten Tag einen Stopp in Byron Bay und am Cape Byron, dem östlichsten Punkt des australischen Kontinents:
Cape Byron
Im Meer entdeckten wir sogar einige Delphine, die ein wenig mit der Brandung zu spielen schienen! 
Vom Wind ordentlich durchgepustet rissen wir uns aber schließlich von den Naturschauspielen los und machten uns auf zur berühmten australischen Goldküste.

To be continued...
 

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