Am 6.6.03 besuchte unsere Klasse das Klärwerk Herrenhausen.
Bevor es an die eigentliche Besichtigung ging, erzählte uns unser
Führer, Herr Andy Jakubczyk, einiges zum Thema Wasser. Er informierte
uns, woher das Trinkwasser gewonnen wird, nämlich aus Quellen, dem
Oberflächenwasser und dem Grundwasser. Sehr interessant waren die
Angaben über den Verbrauch von Trinkwasser in verschiedenen Ländern.
Im Durchschnitt verbraucht eine Person pro Tag in Indien 25 Liter Wasser.
Bei uns in Deutschland sind es 130 Liter und die USA treiben es auf die
Spitze mit 400 Litern pro Person und Tag. Dabei ist der Anteil des verbrauchten
Wasser, der zum Trinken und Kochen benötigt wird, mit drei Litern
sehr gering. Das meiste Wasser wird nämlich für die Toilettenspülung
verbraucht!! Da versteht man, warum eine „Spartaste“ so wichtig ist. Im
hannoverschen Raum verbraucht eine vierköpfige Familie ungefähr
187.000 Liter Trinkwasser im Jahr. Und das allermeiste geht als „Abwasser“
in die Klärwerke.
Für die 750.000 Einwohner, die in Garbsen, Seelze, Gehrden, Ronnenberg,
Hemmingen, Laatzen und Hannover wohnen, sind zwei Klärwerke zuständig:
Gümmerwald und Herrenhausen. Im Klärwerk Herrenhausen werden
pro Tag etwa 150 Millionen Liter Schmutzwasser gereinigt, in Gümmerwald
etwas mehr. Bei den Kanalisationen gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder die Trennkanalisation, dann sind Schmutzwasser-
und Regenwasserkanäle getrennt, oder die Mischkanalisation,
das ist die ältere Variante, wo beides in einem System zusammen fließt.
Dann muss das – eigentlich ja saubere – Regenwasser mit gereinigt werden.
Nach dieser ausgiebigen Vorbesprechung begann die eigentliche Führung.
Als erstes besichtigten wir das Eingangs- Pumpwerk. Hier pressten wir uns
Taschentücher oder ähnliches vor die Nasen, weil es so erbärmlich
stank.
Von dort ging es weiter zum Rechengebäude und den Sandfang, wo es
noch schlimmer stank. Der Rechen fängt die groben Verunreinigungen
ab und im Sandfang sinken Partikel ab, die schwerer die im stehenden Wasser
absinken (z.B. Sand). Von hier aus wird das Wasser in die Vorklärbecken
geleitet.
Dort kommt das Wasser fast ganz zur Ruhe, damit auch leichtere Teilchen
absinken können. Nun sieht das Wasser schon verhältnismäßig
sauber aus, aber erst ein Drittel des Schmutzes ist jetzt entfernt worden.
Nach der Vorklärung ist der mechanische Reinigungs-Vorgang abgeschlossen.
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Dann gelangt das Schmutzwasser in die Belebungsbecken, wo die verschiedenen
Mikro- Organismen weiter arbeiten. Hier werden u.a. organische Stoffe (z.B.
Essenreste) zersetzt die Stoffwechselprodukte der Bakterien flocken aus
und werden in der Zwischenklärung wieder von der Oberfläche oder
als Sinkstoffe vom Boden abgeräumt.
Weiter gelangt das Wasser von in die Tropfkörper (hier wird wohl
der Schlamm abgesondert), dann durch ein Pumpwerk und in die Nachklärung,
wo es wieder zur Ruhe kommt und die letzten ausgefällten Reststoffe
absinken können.
Vor hier aus gelangt das zu 98 % gereinigte Wasser schließlich in
die Leine.
Von der Wasserprobe sollten wir zwar nicht trinken, aber das Wasser
machte doch einen recht sauberen Eindruck auf uns.
Alls dies blieb im Rechen hängen
Herr Jakubczyk erklärte uns, dass unnötige Umwelt- Verschmutzung
den Reinigungsprozess erheblich erschwert. Man glaubt gar nicht, was der
Rechen alles rausholt: Kondome, Wattestäbchen, Wattepads, Küchenabfälle,
Zigaretten und vieles andere sogar kleine Kleidungstücke oder
Spielzeug. Auch Putzwasser, Medikamente und andere Chemikalien gehören
nicht ins Klo und schon gar nicht in den Gully! Denn im Wasser gelöste
Stoffe können nicht aus dem Wasser gefischt werden und gelangen dann
zusammen mit dem „gereinigten“ Wasser in die Flüsse und damit ins
Meer oder ins Grundwasser. Nicht auszudenken, was das für Folgen haben
kann.
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