Kultur im LeineBlick
im Mai 2001


Inhalt:

Cinestar: Filmkritik zu Heartbreakers
"Wir machen Musik ..."
Zirkus am Johannes - Kepler - Gymnasium
Cinestar: Filmkritik zu Exit Wounds
Christlich-jüdischer BlickWechsel
ältere Beiträge (vor Mai 2001)


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Cinestar Filmkritik
Heartbreakers - Achtung: Scharfe Kurven!
von Oliver Christoph
Max Conners ist eine Frau, die fast jeden Mann den Kopf verdreht. Jedoch, wer sie heiratet, ist schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen.

Verpackt sind die Beiden in kürzesten Kleidchen und höchsten Schuhen; Schließlich ist ihr Aussehen ihr Kapital. Die Masche läuft immer und jetzt schon zum 13. Mal auf dieselbe Weise ab: Max (Sigourney Weaver) angelt sich einen wohlhabende, heiratswilligen Herren. Dabei schafft sie es immer wieder der Hochzeitsnacht mit einer plausible Ausrede zu entkommen. Der frischgebackene Ehemann ist im wahrsten Sinne des Wortes unbefriedigt. Folglich ist es für die anziehende Page (Jennifer Love Hewitt) ein Leichtes, dem hilfsbedürftigen Mann zu geben, wonach er gelüstet. Doch im (un)passenden Augenblick lässt sich Page in flagranti von Max erwischen. Die überrumpelten Männer können natürlich nicht wissen, dass es sich bei den Beiden um Mutter und Tochter sowie ein listiges Spiel handelt. 

Es folgt eine Ehescheidung mit einer saftigen Geldsumme zu Gunsten der armen, betrogenen Ehefrau. So lässt es sich leben. Doch da kommt ihnen die Steuer auf die Fersen und sperrt ihre Konten. Obwohl Tochter Page auf eigenen Füßen stehen möchte, brechen die Heiratsschwindler wegen eben diesem Geldmangel zu einem letzten Fang nach Palm Beach auf. Dort machen sie den in die Jahre gekommenen, mürrischen, dem ungeachtet drei Millionen Dollar satten, Tabak-Tycoon Tensy (Gene Hackman) als ihr letztes Opfer ausfindig. Aber dann passiert, was keinesfalls geschehen kann: Page verliebt sich ernsthaft und diesmal mal ohne Hintergedanken in den netten Barkeeper Jack (Jason Lee). Doch Mutter und Tochter müssen nicht nur gegen die Kraft der Liebesgefühle kämpfen: Max' letzter Opfer Dean Cumanno (Ray Liotta) kommt ihnen auf die Schliche, der ihnen bei einem neuen Problem zur Hilfe kommen muss... Heartbreakers - Achtung: Scharfe Kurven! ist ab Donnerstag, den 24.Mai in den Kinos zu sehen und ist ab 12 Jahre freigegeben.

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Konzert der Musikschule:
"Wir machen Musik ..."
- von Gilda Siebert -

Garbsen, den 13.5.2001 - Ein hörenswertes Konzert boten die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Garbsen am späten Nachmittag des heutigen Sonntags in der Aula der Osterbergschule.
Der Hase mit der roten Nase und weitere "unübliche Geschichten" bildeten das lustige Repertoire des Kinderchores von Undine Taube, mit dem das Konzert begann.
"Munter" (M. Keller) erklang dann das Violoncello von Julia Dragon (links - rechts die Lehrerin), bevor...
... Astrid Lindenblatt (Klarinette) zusammen mit Gesine Scharf  (Klavier)  das Publikum zum Midnight Blues entführten.
Julia Kemkes trug am Flügel sodann eine Sonata von Domenico Scarlatti vor. 
Mareike Klingenberg (rechts) hatte den Vater Alessandro Scarlatti bearbeitet und glänzte mit einer Arietta: "O cessate di piagarmi"
Einen weiteren Hörgenuss bot sodann Oliver Lübker mit seiner Trompete unter Klavierbegleitung von Susanne Kelemen mit einer Suite c-moll von Telemann.
Weiter ging es u.a. mit einer Tangomelodie, die Jana Hornbostel und Kim Köhler zusammen mit ihrer Lehrerin Ilse Bischoff auf Blockflöte erklingen ließen.
Der vielleicht beste Solovortrag des Abends bediente sich der West Side Story: Nadine Thäder trug mit klarer, sicherer Stimme Somewhere vor.
Passend dazu das anschließende Klarinettenspiel von Ann-Doreen Michler (links) und Jessika Dressel zusammen mit dem Lehrer Bertram Luding: Es waren 'Klassiker' zu hören wie The Man I Love oder I Got Rhythm ...
Wir machen Musik sang und spielte dann das Gesangsensemble unter der Leitung von Ingeborg Broll. Es war einfach fetzig, witzig und gut, was die 5 Schülerinnen unter der Klavierbegleitung ihrer Lehrerin da an Gesang und Darstellung boten. Das Ensemble erntete einen verdienten langanhaltenden Applaus. 
So endete wieder eines der vielen abwechslungsreichen und harmonischen Garbsener Musikschulkonzerte, die eigentlich noch etwas mehr Beachtung verdient hätten.
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www.getgo.de
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Zirkus am Johannes - Kepler - Gymnasium
von Merle Schütte

Garbsen, 10.5.2001 - Was passiert, wenn ein hessischer Kultusminister während der Vorstellung eines "Englanders from England" auf selbigen aufmerksam wird? Der Englander - mit Namen Peter Freeman - tritt nun seit mittlerweile fast zehn Jahren mit eben jenem Stück in Schulen auf. So kam es, dass er am heutigen Donnerstag auch im Johannes - Kepler - Gymnasium zu Gast war, mitsamt Roger (dunkle Locken, Gummistiefel, langer Mantel, penibel und animalische Laute von sich gebend) und Flohzirkus, insbesondere mit Lieblingsfloh Alfons. Jedoch gibt Freeman selbst nur einige kurze Worte zur Einführung, danach "übergibt" er an einen "Fleaologen", einem Mann vom Fach und wie es sich für einen echten Fleaologen gehört, bekommt das Publikum (vornehmlich die Jahrgänge 9 - 12) erst einmal einen Vortrag über Flöhe zu hören. Von allen möglichen Floharten ist da die Rede; Vogelflöhen, Katzenflöhen und Kamelflöhen, aber auch die Geschichte wie jemand, der eigentlich in Schottland Biologie studiert hat (und dessen Professor, der bei jedem Wetter - "wether the weather was wet or wether the weather was fine" mit dem Fahrrad zur Uni fuhr, sich wegen dem "weather" einen angemessenen Sattel kreierte, welcher unglücklicherweise explodierte, was wiederum die Freundin namentlichen Professors dazu brachte, ihre 25jährige Beziehung aufzukündigen) dazu kommt Flealoge zu werden. (Er kommt nach dem Studium nach Ägypten und ändert nach 


der Bekanntschaft mit einem ortsansässigen Floh sein Leben). 

Nachdem noch einige Worte zum Thema "Fortbewegung und Speisung des Flohs auf und durch den menschlichen Arm" gefallen sind, kommt es endlich zu dem erwarteten, aufsehenserregenden und von Alfons nur durch viel liebevoller Zuwendung seines "daddys" durchgeführten Experiment: Flohstärke wird demonstriert, ebenso wie Mut, Gleichgewichtssinn und Koordinationsfähigkeit (Balanceakt ohne Netz, dafür aber mit Schirm auf einem Seil). Zwischendurch gibt es noch die Möglichkeit, jede nur erdenkliche Frage über Flöhe, Alfons und Fleaologen zu stellen - und obwohl sich die Zuschauer in diesem Punkt eher zurückhielten, lässt sich der Künstler nicht davon abhalten, spontan auf jede Äußerung einzugehen (so inspirierte ihn der Vorname einer weiblichen Lehrkraft zu Erinnerungen an ein "Kornfeld - Erlebnis", welches ihm im zarten Alter von 12 Jahren wiederfuhr) und auch noch einige Besonderheiten der deutschen, französischen und englischen Sprache aufzuzeigen. Beim abschließenden Weltrekordversuch - Alfons soll die Distanz von ganzen 45 Sprungzentimetern bewältigen - geht zwar einiges im wahrsten Sinne des Wortes "daneben", und Alfons kann erst mit Hilfe Rogers (die beiden sind zusammen aufgewachsen und haben den gleichen IQ) wiedergefunden werden - dafür darf sich nun ein Schüler über seinen eigenen Floh freuen... 

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Cinestar Filmkritik
Exit Wounds - Die Copjäger
von Sebastian Schmidt
Steven Seagal, DMX, Drogen, korrupte Polizisten, viel Geld und schöne Autos in einem Film - man sollte meinen, dass da nur etwas gutes bei rauskommen kann. Man soll sich aber leider täuschen.

Officer Orin Boyd wird wegen unsachgemäßer Gewaltanwendung in eins von Chicagos übelsten Revieren versetzt um sich dort an andere Maßstäbe zu gewöhnen. ...
- Bis zu diesem Zeitpunkt hat der Zuschauer noch den Eindruck, dass es einen gewissen roten Faden gibt, der sich durch so etwas wie eine Handlung zieht - doch mit einem Schlag ist beides verschwunden. Man hat keine Ahnung, was der allzu gewissenhafte Cop eigentlich zu tun hat, ob er überhaupt arbeitet. Jedenfalls fährt er nachts außerhalb seines Dienstes durch die Gegend, spürt mit unnachahmlichen Sinnen die bösen Buben auf, fast so als wäre er einer Spur gefolgt, die dem Kinogänger nur leider verborgen bleibt. 

Die übrigen Charaktere des Filmes bleiben dermaßen blass, dass selbst die Bezeichnung schwarz-weiß noch zu bunt wäre. Vergeblich wird durch Unmengen ach so überraschender Wendungen versucht, Spannung zu erzeugen, bestenfalls mit dem Ergebnis eines mickrigen "na und-Effektes" seitens des Zuschauers, der zunehmend schlichtweg das Interesse an der immer abstruser werdenden Geschichte verliert.

Dieser Streifen zeigt in sich vereint so ziemlich alles, was man tun muss, um einem mit Action vollgepumpten Film die Langatmigkeit zu geben, die sonst nur Werke wie "Der englische Patient" erreichen, und jegliche Würde zu nehmen, die ohne den sinnlosen Abspann wenigstens ansatzweise erhalten geblieben wäre. Der einzige Lichtblick ist schauspielerischer Art: Isaiah Washington tritt brav in Denzels Fußstapfen und leuchtet als einziger Stern am verdunkelten Himmel, denn mehr ist Exit Wounds wirklich nicht

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Christlich-jüdischer
BlickWechsel
Zu einerAusstellung in der Willehadi-Kirche  von Gilda Siebert
Am 3. Mai 2001 wurde in der Willehadi- Kirchengemeinde die Ausstellung BlickWechsel eröffnet. Initiator dieser Wanderausstellung ist der Verein Begegnung - Christen und Juden Niedersachsen e.V.

Die Ausstellung ist in mehrere Abteilungen untergliedert, um dem Besucher ein umfassendes Bild vom Judentum und von dem Zusammenleben von Juden und Christen früher und heute zu zeigen. 

Der erste Teil bringt eine historische Übersicht. Auf Tafeln findet man jüdische Gemeinden in Niedersachsen (Karten von Mitte des 13. Jhds. und aktuelle Karten). 
Jüdisches Leben und Traditionen in der Zeit vor dem Nationalsozialismus und Erinnerungen aus der Zeit des Lebens während der Nazidiktatur in Deutschland werden anhand von Bildern und Berichten von Zeitzeugen dokumentiert. Unfassbar dabei ist, dass die offizielle christliche Kirche damals dem Treiben der Nazis zusah und im Ganzen das Unrecht, das gegenüber den Juden geschah, weitgehend billigte. 

Einzelne Christen jedoch widersetzten  sich auf ihre Weise dem Naziregime; die kurzen Berichte davon sind beeindruckend. 
Durch alte Fotos bekommt man eine Idee, wie überlebende Juden gemeinsam in Deutschland oder in Israel ihr Leben nach 1945 neu gestalteten.

Der zweite Teil der Ausstellung zeigt das heutige jüdische Gemeindeleben. Vielseitig und anregend sind die Interviews mit jüdischen Mitbürgern. 


ein Golem

Im dritten Teil  werden alte Bilder und Vorstellungen aus dem Bereich des Christentums zitiert, die antisemitisches Denken repräsentieren und zu judenfeindlichem Denken geführt haben und leider auch heute noch dazu führen können. 

GolemDas Ganze kann nur richtig gestellt werden, wenn man den Kontakt zu den Juden sucht, bereit ist, seinen Glauben zu verstehen, ein gleichwertiges Miteinander anstrebt, ein Leben, in dem jeder jeden akzeptiert. 
Ein Beispiel für ein verändertes christliches Handeln seit dem Holocaust ist die seit 1959 bestehende  Aktion Sühnezeichen, in der Jugendliche freiwillig, vorwiegend soziale Arbeit in Ländern leisten, die von Nazideutschland entrechtet wurden. 
Erwähnenswerte Bestandteile dieser Ausstellung sind die Beiträge der 7.Klasse der IGS-Garbsen sowie der Orientierungsstufe Nikolaus Kopernikus am Planetenring. 
Einen schönen Abschluss bildet eine Fotoreihe einer Reise nach Israel. 
Allen Jugendlichen, insbesondere den SchülerInnen der Oberstufe, mit den Hauptfächern Politik und Geschichte ist in diesen Tagen ein Besuch der Willehadi-Kirche zu empfehlen.
Die Ausstellung ermöglicht auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Zeigen wir uns empfindlich für jede Fremdenfeindlichkeit in unserem Umfeld! Wir müssen stets wachsam bleiben, dass es nie mehr zu einem Holocaust kommen kann. 

Öffnungszeiten:
Sonntags  11 -13 Uhr
Die -Sa     16 -19 Uhr
Gruppen nach Vereinbarung 
Willehadi-Kirchengemeinde: 05137-71051

Veranstaltungen zu diesem Thema in der Willehadi Kirche:

  • 8. Mai  19.30 Uhr  Konzert mit Andor Izsak,  Musik der Synagoge
  • 15. Mai  19.30 Uhr  Denkanstösse, Theologie nach Auschwitz 

  • (Pastor W. Raupach-Rudnik)
  • 22. Mai  19.30 Uhr  Lesung aus den Tagebüchern Viktor Klemperers

  • (Dagmar & Hans-Joachim Schreiber aus Horst)
  • 27. Mai  10 Uhr Abschluss, Gottesdienst u.a. mit israelitischen Tänzen des Tanzkreises der Gemeinde
Auskünfte:
Willehadi-Kirchengemeinde: 05137-71051

Zur Austellung im Internet

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